3. In der Wüste (1)

Damals, vor etwa 3500 Jahren, zog das Volk Israel aus Ägypten. Zentral in diesem Geschehen war das Schlachten des Passahlammes. Der Engel des Gerichts ging durch das Land. In jedem Haus, bei dem kein Blut an den Türpfosten war, wurden die Erstgeborenen getötet. Das alles lässt sich als Bild auf uns anwenden. Wir alle waren unter der Macht des Feindes, in den Klauen Satans. Auch uns galt das Gericht Gottes. Und auch wir dürfen sicher sein, dass wir nicht gestraft werden, obwohl ein heiliger und gerechter Gott das Böse bestrafen muss, denn das Blut des Herrn Jesus bedeckt alle unsere Schuld!

1. Die zweite Passahfeier finden wir in 4. Mose 9.

  1. Wann war das? ______________________________
  2. Wo war das? ______________________________

2. Versuchen Sie mithilfe einer Konkordanz oder einer Computerbibel noch zwei Passahfeiern zu finden:

  1. Wo steht das? ______________________________
    Wann war es? ______________________________
    Wo war es? ______________________________
  2. Wo steht das? ______________________________
    Wann war es? ______________________________
    Wo war es? ______________________________

3. Selbstverständlich konnte nur bei der ersten Passahfeier, also in Ägypten, die Rede sein von einem Engel des Gerichts, der durch das Land zog. Was war nachher der Charakter dieses Festes? (2. Mose 12,14)

4. Was sagen die Verse 24 bis 27 noch dazu?

Obwohl es bei den nächsten Feiern keinen Gerichtsengel gab, der zu töten suchte, machte Gott den Israeliten doch klar, dass sie auf sich selbst achten sollten, besonders an den Tagen, an denen das Passahfest und das Fest der ungesäuerten Brote gefeiert wurden. Das zeigen die nächsten Fragen.

5. Welches Fest war direkt mit dem Passahfest verbunden? (2. Mose 12,17)

6. Was sollte nicht in den Häusern der Israeliten gefunden werden? (Vers 19)

7. Schlagen Sie bitte 3. Mose 23,2 auf. Was wird in diesem Kapitel be­schrie­ben?

8. Wann musste das Passahlamm geschlachtet werden? (3. Mose 23,5)

9. Und wann fand das andere, mit dem Passah verbundene Fest, statt? (3. Mose 23,6)

Hat dieses Fest auch für uns eine Bedeutung? Wenn wir das Neue Testament aufschlagen, sehen wir, dass das tatsächlich der Fall ist. Lesen Sie bitte 1. Korinther 5,1-8. In diesen Versen rügt Paulus die Korinther, dass sie eine schlimme Sünde duldeten. In den Versen 7 und 8 ist die Rede von den beiden Festen, die wir auch im 2. Buch Mose gefunden haben, dem Passahfest und dem Fest der ungesäuerten Brote. Paulus wendet das prophetische Bild der beiden Feste nun auf die Situation in Korinth an. Er erklärt zuerst, dass unser Passah, Christus, geschlachtet worden ist. Dann fordert er die Korinther auf, eine Festfeier zu halten ohne Sauerteig.

Was bedeutet nun diese Bildersprache?

  1. Der Sauerteig ist ein Bild von Bosheit und Schlechtigkeit (Vers 8). Wenn wir den 11. Vers dazu lesen, wird uns klar, dass hier sittlich Böses gemeint ist.
  2. Mit dem Wort «Festfeier» ist das Fest der ungesäuerten Brote gemeint. Es symbolisiert ein ganzes Leben ohne Sünde.

10. Im Neuen Testament gibt es aber auch andere Arten von Sauerteig. In Markus 8,15 wird zum Beispiel vom «Sauerteig des Herodes» gesprochen. Das stellt uns das Streben nach politischer Macht durch List und Schlauheit vor. Wenn Sie Matthäus 16,6.12 und Kapitel 23 nachlesen, was könnte wohl der «Sauerteig der Pharisäer» darstellen?

11. Was kann man sagen über den «Sauerteig der Sadduzäer»? (vgl. Apostelgeschichte 23,8)

12. Auch in Galater 5,9 wird von Sauerteig gesprochen. Wenn Sie die Verse 1-6 dazu lesen, können Sie vielleicht etwas über die Bedeutung des Sauerteigs im Galaterbrief aussagen:

13. Die Israeliten durften sieben Tage lang keinen Sauerteig im Haus haben. Die Zahl 7 bedeutet in der Bibel Vollständigkeit, Vollkommenheit, Vollendung. Wie lange sollten wir demzufolge keinen «Sauerteig» in unserem Leben haben?

Jetzt fassen wir das Behandelte zusammen:

  • In Ägypten wurde das Passah zum ersten Mal gefeiert. Der Engel des Gerichts ging vorüber und verschonte die Israeliten aufgrund des Blutes des Passahlammes.
  • Nachher war das Fest eine Ge­dächt­nis­fei­er. Die Israeliten sollten daran denken, wie sie erlöst worden waren. Sie «beschäftigten» sich gemeinsam mit dem Lamm, indem sie davon assen.
  • Während des Festes musste der Sauerteig aus den Häusern weggetan werden.

Ist das nicht genau das, was auch wir tun, wenn wir am Sonntag zusammen sind? Wir wissen, dass wir erlöst sind durch das Blut des Herrn Jesus. Wir denken dann an Ihn und beschäftigen uns mit Ihm. Und wenn wir das tun wollen, dann soll das Böse aus unserem Leben weggetan sein.

14. Wer durfte damals nicht mitessen?

  1. 2. Mose 12,43: ______________________________
  2. 2. Mose 12,48 (am Ende): ______________________________

15. Wenn ein Fremder mitessen wollte, was musste dann zuerst geschehen?

16. Welche Belehrung ergibt sich daraus für uns heute? Notieren Sie bitte hier Kolosser 2,11: ______________________________

Dieser Vers handelt von der «Beschneidung des Christus». Im Alten Testament war die Beschneidung das äussere Zeichen des Bundes, den Gott mit Abraham und mit seinem Volk gemacht hatte. Die Beschneidung stellt sinnbildlich das Urteil über das böse, sündige Fleisch dar. Sie wurde von Hand ausgeführt. Nicht so die «Beschneidung des Christus». Dieser Ausdruck umschreibt das Gericht über die Sünde, das am Kreuz am Leib unseres Herrn Jesus Christus vollzogen wurde. Durch den Glauben an Ihn haben wir daran teil. Es handelt sich hier nicht um Tatsünden, sondern um die Sünde in unserer menschlichen Natur, nicht um das, was wir getan haben, sondern um das, was wir von Natur sind.

Was im Alten Testament im Vorbild stattfand, fand die Verwirklichung durch das Werk des Heilands. Alle an Ihn Glaubenden sind in Ihm beschnitten; der «Leib des Fleisches», der sündige alte Mensch hat in Ihm sein Ende gefunden. Der Mensch, wie er von Natur ist, wird als tot betrachtet. Das macht – neben anderem – die Stellung des Gläubigen in Christus aus, ganz abgesehen davon, dass er in Christus eine neue Schöpfung geworden ist.

Was im Alten Testament Sinnbild und Vorschattung war, fand also in Christus seine Verwirklichung. Daher der Kampf des Apostels Paulus gegen die jüdische Beschneidung! Sie hat keinen Wert mehr, weil nun jeder Gläubige in Christus beschnitten ist.

Es durften also damals nur «mit Händen» Beschnittene am Passahmahl teilnehmen. Das Passah war eine bildhafte «Vorausschau» auf das Geschehen am Kreuz von Golgatha. Heute feiern die gläubigen Christen das «Mahl des Herrn» oder, wie es auch genannt wird, das Abendmahl. Dieses könnte man eine «Rückschau» auf den Kreuzestod unseres Herrn Jesus Christus nennen. Mit den uns vom Herrn hinterlassenen Zeichen (dem Brot und dem Kelch) denken wir an unseren Herrn und verkündigen durch das Essen des Brotes und das Trinken aus dem Kelch seinen Tod.

Allererste Voraussetzung, um an diesem Mahl teilnehmen zu können, ist der Glaube an das Erlösungswerk des Heilands. Dadurch hat man teil an der «Beschneidung des Christus».

Unter den Beilagen finden Sie in den Artikeln «Das Passah in der Wüste» und «Die geistliche Bedeutung der Beschneidung» weitere Erklärungen zu diesem Thema.

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Beilagen

Das Passah in der Wüste

Ein Jahr war verflossen seit jener schrecklichen Nacht, da der Engel des Gerichts durch Ägypten gegangen war und alle Erstgeburt umgebracht hatte. Die Israeliten, geschützt durch das Blut des Lammes, hatten das Land in Eile verlassen und die Erfahrung der Gnade und der Macht des Herrn gemacht.

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Die geistliche Bedeutung der Beschneidung

Um die geistliche Bedeutung der Beschneidung zu verstehen, ist es nötig, verschiedene Schriftstellen zu betrachten. Zuerst Römer 2,28.29: «Nicht der ist ein Jude, der es äusserlich ist, noch ist die äusserliche Beschneidung im Fleisch Beschneidung; sondern der ist ein Jude, der es innerlich ist

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