1. Die Versammlung als Leib Christi

In mehreren Stellen der neutestamentlichen Briefe wird die Versammlung als «Leib» beschrieben, dessen Haupt Jesus Christus ist.

Wenn Gott Bilder benützt, um uns seine Gedanken klarzumachen, so sind diese äusserst präzise und zutreffend, voll gött­licher Weisheit. Aber wir dürfen diese verschiedenen Bilder nicht miteinander vermengen. Ein Leib ist eben kein Haus, eine Stadt nicht eine Braut usw. Es handelt sich immer um dieselbe Versammlung, aber sie wird jeweils in einem anderen Charakter gesehen. So redet Gottes Wort zum Beispiel nie von Gliedern einer Kirche, wohl aber von Gliedern des Leibes Christi.

Gott hat seine Versammlung auf verschiedene Weise in Beziehung zu sich und zu seinem Sohn gebracht, und um diese geistliche Beziehung für uns fassbar zu machen, benutzt Er für die Versammlung verschiedene Bilder oder Bezeichnungen.

Unter dem Bild des menschlichen Körpers will der Heilige Geist den Gedanken innigster Einheit und Verbindung der einzelnen Glieder untereinander veranschaulichen. Auch ist ein Körper ohne Haupt nicht denkbar. Im Bild des Leibes Christi wird uns also die Versammlung nicht nur im Blick auf die Verbindung der einzelnen Glieder untereinander dargestellt, sondern auch in ihrer Verbindung mit Christus, ihrem Haupt im Himmel.

Seit wann existiert der Leib Christi? Wir haben bereits in der Einleitung darauf hingewiesen, dass die Versammlung, die wir in unserer 1. Lektion als «Leib Christi» betrachten wollen, seit Pfingsten besteht. Pfingsten war also die Geburtsstunde des «Leibes Christi». Durch das Herabkommen des Heiligen Geistes wurde der Leib Christi, diese wunderbare Einheit, gebildet. Das bringt die bekannte Schriftstelle 1. Korinther 12,13 sehr treffend zum Ausdruck. Durch die Taufe mit Heiligem Geist, die am Pfingsttag vollzogen wurde, wurden die einzelnen Gläubigen zu diesem einen Leib zusammengefügt.

Diese Schriftstelle enthält eine absolute Aussage, die in der Vergangenheitsform steht, und somit einen in der Vergangenheit abgeschlossenen Vorgang bezeichnet. «Denn auch in einem Geist sind wir alle zu einem Leib getauft worden … und sind alle mit einem Geist getränkt worden».

Aber dieses spätere Hinzufügen einzelner zum Leib Christi wird in der Schrift nie «Taufe mit Heiligem Geist» genannt, sondern «Versiegelung» und «Salbung». (Siehe 2. Korinther 1,21.22; Epheser 1,13.14; 4,30; 1. Johannes 2,20). Der Gläubige, der sich heute in der Gnadenzeit im Glauben auf das Werk Christi stützt, empfängt persönlich den Heiligen Geist; er wird mit Ihm versiegelt und gesalbt. Dadurch, dass der Heilige Geist nun im Leib des Gläubigen wie in einem Tempel Wohnung genommen hat, wird er ein Glied am Leib Christi.

Wir haben mit den obigen Ausführungen versucht zu zeigen, dass die «Taufe mit Heiligem Geist» ein einmaliges Ereignis war, wodurch der Leib Christi auf der Erde gebildet wurde, und dass jeder einzelne Gläubige bis zum Ablauf der Gnadenzeit durch den persönlichen Empfang des Heiligen Geistes ein Glied am Leib Christi wird.

Im Weiteren müssen wir beachten, dass die Schrift die Versammlung – betrachtet als «Leib Christi» – in drei verschiedenen Aspekten vorstellt:

1. Der ewige Aspekt

Im Epheserbrief wird uns der Leib Christi in seinem ewigen Aspekt vorgestellt, als der Gegenstand des ewigen Ratschlusses Gottes, den Er in Christus gefasst hat vor Grundlegung der Welt. Aus dieser Sicht gesehen umfasst der Leib Christi alle wahren Gläubigen von Pfingsten bis zur Entrückung.

2. Der zeitliche Aspekt

Dieser Aspekt zeigt uns alle Gläubigen, die zu einem bestimmten Zeitpunkt auf der Erde leben. Der Apostel Paulus hat zum Beispiel in 1. Korinther 12 nicht den Gedanken, dass ein Teil des Leibes bereits im Himmel und ein Teil noch auf der Erde ist. Dass er nur an die auf der Erde lebenden Gläubigen und nicht an die bereits heimgegangenen Geschwister im Paradies denkt, macht der Satz in Vers 26 klar: «Wenn ein Glied leidet, leiden alle Glieder mit.» Entschlafene gehören in diesem Sinn nicht zum Leib Christi auf der Erde.

3. Der örtliche Aspekt

Hier geht es um die örtliche Darstellung des einen Leibes, um das Zusammenkommen am Ort als Glieder des Leibes Christi. Gott möchte, dass der Leib Christi an diesem oder jenem Ort auf der Erde sichtbar zur Darstellung kommt.

Nach diesen Ausführungen kommen wir nun zu den Fragen.

1. Erklären Sie bitte, was der griechische Ausdruck «ekklesia» bedeutet.

2. Unter welchen Blickwinkeln kann man die Versammlung Gottes – zeitlich gesehen – betrachten?

  1. ______________________________
  2. ______________________________
  3. ______________________________

3. Existierte die Versammlung Gottes bereits zu Lebzeiten unseres Herrn Jesus Christus?

4. Gott benützt in der Heiligen Schrift verschiedene Bilder, um seine Versammlung zur Darstellung zu bringen. Nennen Sie bitte einige dieser Bilder.

5. Was will Gott vor allem veranschaulichen, wenn Er den menschlichen Körper als Bild für seine Versammlung benützt?

6. An welchem Tag war die Geburtsstunde des Leibes Christi?

7. Erklären Sie bitte, was der Ausdruck «Taufe mit Heiligem Geist» bedeutet.

8. Ist das ein einmaliges oder ein immer wiederkehrendes Ereignis?

9. Lesen Sie bitte Römer 12,4-8 aufmerksam durch. Die «Vielen», d.h. alle Gläubigen, sind «ein Leib in Christus». Und doch gibt es bei den Gliedern dieses einen Leibes Verschiedenheiten. In welcher Hinsicht gibt es Unterschiede?

10. Wer ist das Haupt der Versammlung, des Leibes Christi? (Epheser 4,15.16; 5,23; Kolosser 2,19)

11. Durch welche sichtbare Handlung kann die Tatsache, dass alle Gläubigen den einen Leib des Christus bilden, zum Ausdruck gebracht werden? (1. Korinther 10,17)

Lesen Sie bitte Kolosser 2,16-19, wobei uns der 19. Vers besonders beschäftigt. Während die Verse 16 und 17 vor allem von der Gefahr jüdischer Einflüsse sprechen, denen die gläubigen Kolosser ausgesetzt waren, finden wir in Vers 18 den verderblichen Einfluss der griechischen Philosophie. Durch diese wurde unter den Christen die Engelverehrung eingeführt. Dadurch wurden die Engel zwischen Christus und die Gläubigen gestellt. Viele erachteten es als eine besondere Demut, Engel zu verehren. Aber diese nur scheinbare Demut brachte die Kolosser ganz in Gegensatz zum Inhalt des christlichen Glaubens. Der wahre christliche Glaube hält an Christus als dem Haupt des Leibes fest und stellt ihn über die Engel. Von diesem Haupt empfängt der ganze Leib seine Nahrung, so dass er «das Wachstum Gottes» wachsen kann.

Der Leib kann aber nur wachsen, wenn die einzelnen Gläubigen als die «Gelenke und Bänder», wie sie an dieser Stelle genannt werden, die ihnen vom Haupt übertragenen Funktionen ausüben. Wenn das der Fall ist, entsteht nicht nur Vermehrung, indem sich neue Menschen bekehren und damit dem «Leib» hinzugefügt werden, sondern die den Leib bildenden Gläubigen werden innerlich gestärkt und erbaut. Sowohl der innere Mensch des Einzelnen als auch der Leib als Ganzes wachsen.

12. Es ist also äusserst wichtig, dass wir uns als Gläubige von Christus, dem Haupt der Versammlung, als seine Werkzeuge benützen lassen, um dadurch zum Wachstum des Leibes beizutragen. Auf welche Weise kann das geschehen? Geben Sie einige Funktionen an, durch die dieses Wachstum gefördert wird, sei es hinsichtlich «Vermehrung» oder sei es zur Förderung des inneren Wachstums.

13. Was ist das höchste Ziel im Dienst zur Förderung des Leibes Christi? (1. Petrus 4,11b)

14. Was sollte nach 1. Petrus 4,8 dem Verhältnis der einzelnen Glieder zueinander das Gepräge geben?

15. Bitte notieren Sie sich hier 1. Johannes 4,11.

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