Zwei Familien

Der Same der Frau und der Same der Schlange

Immanuel – Gott mit uns

«Ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau und zwischen deinem Samen und ihrem Samen; er wird dir den Kopf zermalmen, und du wirst ihm die Ferse zermalmen» (1. Mose 3,15).

Mit diesen Worten verfluchte Gott die Schlange, den Satan, gleich nach dem Sündenfall des Menschen. Aber für die Sünder war dies eine kostbare Verheissung. Der Same der Frau würde kommen, um den Feind zu überwinden. Das sollte dadurch geschehen, dass der geboren wurde, «der durch den Tod den zunichtemachte, der die Macht des Todes hat, das ist den Teufel, und alle die befreite, die durch Todesfurcht das ganze Leben hindurch der Knechtschaft unterworfen waren» (Hebräer 2,14.15). In den nachfolgenden Geschlechtern war Er daher «die Sehnsucht der Frauen» (Daniel 11,37); jede hoffte, seine Mutter zu werden. Aber in Jesaja 7,14 wird präzisiert, dass eine Jungfrau dazu ausersehen war:

«Siehe, die Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn gebären und wird seinen Namen Immanuel nennen.»

Es musste deutlich sein, dass Er vom Heiligen Geist gezeugt war.

Welch unaussprechliche Gnade: Gottes Sohn würde in ihr Mensch werden, um als Immanuel (Gott mit uns) bei seinem Volk, inmitten der Menschen zu sein, erreichbar für alle!

«Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter. Und man nennt seinen Namen: Wunderbarer, Berater, starker Gott, Vater der Ewigkeit, Friedefürst» (Jesaja 9,5).

Mit dem Namen dieses «Kindes» sind hier einzigartige, göttliche Herrlichkeiten verbunden, die seine erhabene Person teils von Ewigkeit her kennzeichneten, teils zutage traten, als Er als Mensch hier auf der Erde lebte, oder die Er als Sohn des Menschen in seinem Reich offenbaren wird. Das war das «Kind», das von Maria, der verlobten Frau geboren wurde, von ihr in Windeln gewickelt und in eine Krippe gelegt wurde!

Aus «halte fest», Jahrgang 1983, Seite 63 (Walter Gschwind)

Das Zunichtemachen der Schlange

Gott der Herr sprach zu der Schlange:

«Ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau und zwischen deinem Samen und ihrem Samen; er wird dir den Kopf zermalmen, und du wirst ihm die Ferse zermalmen» (1. Mose 3,15).

So geschah es. Wie David den grossen Goliath mit dessen eigenem Schwert enthauptete (1. Samuel 17,51), so ist auch Christus gekommen, «damit er durch den Tod den zunichtemachte, der die Macht des Todes hat, das ist den Teufel, und alle die befreite, die durch Todesfurcht das ganze Leben hindurch der Knechtschaft unterworfen waren» (Hebräer 2,14.15). Diese Befreiung bezieht sich auf die Gläubigen. Sie sind dadurch «aus der Gewalt der Finsternis» errettet (Kolosser 1,13), dass sie, «mit Christus gestorben», jetzt «mit ihm leben» können, in der Erwartung, dass Er sie bald aus dieser Welt entrücke.

Noch ist Satan der «Fürst der Welt», und er treibt sie dem Verderben entgegen. Aber bald kommen die Gerichte, und als Folge des Sieges des Sohnes des Menschen am Kreuz werden Ihm seine Feinde «als Schemel seiner Füsse» hingelegt, und Satan tausend Jahre im Abgrund gebunden. Schliesslich wird dieser auf der Erde eine letzte Empörung inszenieren, aber dann auf ewig in den Feuer- und Schwefelsee geworfen (Offenbarung 20,7-10).

Aus «halte fest», Jahrgang 1983, Seite 191 (Walter Gschwind)

Der Same

Nach dem Sündenfall erklärte Gott der Herr der Schlange: «Ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau und zwischen deinem Samen und ihrem Samen; er (der Same der Frau) wird dir den Kopf zermalmen, und du wirst ihm die Ferse zermalmen» (1. Mose 3,15). Diese erste Verheissung beschreibt in ergreifender Weise denjenigen, der kommen und den Sieg über Satan davontragen würde. Er wird ihm «den Kopf zermalmen». Der Teufel wird dem Nachkommen der Frau «die Ferse zermalmen». Christus wurde Mensch und ging durch den Tod, um siegreich daraus hervorzugehen, «damit er durch den Tod den zunichtemachte, der die Macht des Todes hat, das ist den Teufel» (Hebräer 2,14). Während der ganzen Zeitgeschichte besteht die Feindschaft zwischen dem Samen der Frau und dem Samen des Teufels. Denen, die Ihn anfochten, sagte der Herr Jesus:

«Ihr seid aus dem Vater, dem Teufel» (Johannes 8,44). – «Da hoben sie Steine auf, um auf ihn zu werfen» (Vers 59).

Jahrhunderte später wandte sich der Engel des Herrn an Abraham, nachdem er seinen einzigen Sohn zum Opfer gegeben hatte: «Ich werde deine Nachkommen sehr mehren, wie die Sterne des Himmels und wie der Sand, der am Ufer des Meeres ist … und in deinem Nachkommen werden sich segnen alle Nationen der Erde» (1. Mose 22,17.18). Wir finden drei verschiedene Nachkommen in diesen Versen:

  • himmlische Nachkommen: Abraham ist der Vater aller Gläubigen (Römer 4,16)
  • irdische Nachkommen: Israel;
  • schliesslich «deinen Nachkommen», in dem sich alle Nationen der Erde segnen werden: «und deinem Nachkommen, welcher Christus ist» (Galater 3,16).

Er ist nach 1. Chronika 17,13 auch der Nachkomme Davids. Dieser Vers wird in Hebräer 1,5 ausdrücklich angeführt und auf den Sohn angewandt. Die Prophetie Nathans deutete wohl auf Salomo in der nahen Zukunft; aber das Gesicht ging weit darüber hinaus bis zu dem, von dem der Herr sagen konnte: «Ich will ihm Bestand geben in meinem Haus und in meinem Königreich auf ewig; und sein Thron soll fest sein in Ewigkeit.»

Aus «halte fest», Jahrgang 1985, Seite 264 (Georges André)

Kain und Abel

«Ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau und zwischen deinem Samen und ihrem Samen.» (1. Mose 3,15).

Wenn wir in Lukas 1,28 von der Jungfrau Maria lesen: «Sei gegrüsst, Begnadete! Der Herr ist mit dir», so ist es naheliegend, daraus zu schliessen, dass die «Frau» hier die Menschen als den Gegenstand des göttlichen Erbarmens und der göttlichen Gnade darstellt. Der «Same der Frau» birgt den Gedanken eines göttlichen Samens in sich. In erster Linie ist natürlich Christus der «Same der Frau», aber in einem untergeordneten Sinn sind es alle Auserwählten Gottes. Es gibt demgegenüber aber auch solche, die der «Same der Schlange» sind. Zwischen ihnen und dem Samen der Frau besteht Feindschaft. In dieser Schriftstelle finden wir also den ersten Hinweis auf zweierlei Samen – zwei Geschlechter. Wir haben diese beiden Geschlechter den ganzen Lauf der Zeit hindurch bis auf den heutigen Tag. Das Neue Testament nennt diejenigen, die der «Same der Schlange» sind, «Kinder des Teufels», aber es gibt auch, und dafür sei Gott gepriesen, «Kinder Gottes». Zwischen diesen beiden «Samen» oder «Geschlechtern» besteht also eine immerwährende Feindschaft, die jedoch immer vonseiten der Schlange und ihrem Samen ausgeht.

Kain war der erste des «Samens der Schlange», der erste jenes Geschlechts – und Abel der erste vom «Samen der Frau».

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