3. Die Rettung ist einfach (Kapitel 10,1-13)

In diesem Kapitel wird uns gezeigt, dass Israel als auserwähltes Volk beiseitegesetzt ist. Das Gesetz ist nicht mehr das Mittel zur Rettung verlorener Sünder. Die Errettung ist nicht durch Anstrengung zu erhalten, sondern nur durch Glauben.

1 Brüder! Das Wohlgefallen meines Herzens und mein Flehen für sie zu Gott ist, dass sie errettet werden. 2 Denn ich gebe ihnen Zeugnis, dass sie Eifer für Gott haben, aber nicht nach Erkenntnis.

Auch dieses Kapitel beginnt mit der Liebe des Apostels zu seinem Volk. Er möchte, dass sie errettet werden. Die Liebe des Apostels Paulus für seine Volksgenossen ist auch deshalb bemerkenswert, weil sie ihm viel Böses angetan haben (Apg 14,19; 2. Kor 11,24). Er anerkennt ihren Eifer für Gott. Es ist positiv, wenn jemand sich für Gott einsetzt. Eine solche Hingabe sollte auch bei uns Christen gefunden werden. Leider fehlte den Israeliten die Erkenntnis. Und so verwendeten sie ihre Kraft und ihre Zeit für etwas Falsches.

Das Leben des Apostels Paulus ist ein eindrückliches Beispiel für falschen Eifer. Er verfolgte die Gläubigen! Er schreibt: Ich war «ein Lästerer und Verfolger und Gewalttäter; aber mir ist Barmherzigkeit zuteilgeworden, weil ich es unwissend im Unglauben tat» (1. Tim 1,13).

3 Denn da sie die Gerechtigkeit Gottes nicht erkannten und ihre eigene Gerechtigkeit aufzurichten suchten, haben sie sich der Gerechtigkeit Gottes nicht unterworfen.

Der Apostel sagt nun ganz konkret, was die Israeliten falsch machten. Sie versuchten, die Forderungen des Gesetzes zu erfüllen und so ihre eigene Gerechtigkeit aufzurichten. Aber wir haben gesehen, dass das unmöglich ist, weil die Sünde in jedem Menschen wohnt.

Dazu kommt, dass sie sich der Gerechtigkeit Gottes nicht unterwerfen wollten. Sie lehnten die Gerechtigkeit ab, die Gott ihnen durch den Glauben an Jesus Christus schenken wollte. In 2. Korinther 5,21 lesen wir: «Den, der Sünde nicht kannte, hat er für uns zur Sünde gemacht, damit wir Gottes Gerechtigkeit würden in ihm.» Eine andere Gerechtigkeit akzeptiert Gott nicht.

4 Denn Christus ist das Ende des Gesetzes, jedem Glaubenden zur Gerechtigkeit.

Christus hat durch sein Kommen das Zeitalter des Gesetzes abgeschlossen. Die Zeit ist zu Ende, in der das Gesetz ein Mittel war, um vor Gott Gerechtigkeit zu erlangen. Jetzt wird dem Glaubenden sein Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet. Dieser Vers bedeutet aber nicht, dass das Gesetz abgeschafft ist. Es hat nach wie vor hat die Aufgabe, zur Erkenntnis der Sünde zu führen (Römer 3,20).

5 Denn Mose beschreibt die Gerechtigkeit, die aus dem Gesetz ist: «Der Mensch, der diese Dinge tut, wird durch sie leben.»

Gesetz und Glauben sind zwei völlig verschiedene Dinge. Das Gesetz kennt nur ein Tun, ein Erfüllen seiner Gebote. Aber niemand konnte die Gebote erfüllen. Darum hat auf diesem Weg niemand das Leben empfangen.

Natürlich gab es auch zur Zeit des Gesetzes Menschen, die errettet wurden. Wir haben das am Beispiel Davids gesehen. Aber er wurde nicht gerettet, weil er das Gesetz hielt, sondern weil er seine Sünden bekannte und Buße tat.

6 Die Gerechtigkeit aus Glauben aber spricht so: Sage nicht in deinem Herzen: «Wer wird in den Himmel hinaufsteigen?», das ist, um Christus herabzuführen; 7 oder: «Wer wird in den Abgrund hinabsteigen?», das ist, um Christus aus den Toten heraufzuführen;

Dieses Zitat aus 5. Mose 30 ist ein Ausspruch von Mose, in dem er voraussagt, dass die Menschen unter dem Gesetz versagen werden. Es ist bezeichnend, dass Paulus gerade diese Verse anführt. Er macht damit klar, dass es für den Sünder, der das Gesetz nicht erfüllen kann, trotzdem einen Ausweg gibt. Und dieser Ausweg ist nicht schwierig und nicht anstrengend. Man muss nicht in den Himmel hinauf- oder in den Abgrund hinabsteigen.

8 doch was sagt sie? «Das Wort ist dir nahe, in deinem Mund und in deinem Herzen»; das ist das Wort des Glaubens, das wir predigen,

Die Rettung in Jesus Christus, die Paulus verkündigte, ist für alle ganz nahe. Jesus ist vom Himmel zu uns herabgekommen. Er hat durch seinen Tod am Kreuz die Grundlage gelegt, auf der Menschen gerettet werden können. Das Wort vom Kreuz wird allen umsonst gepredigt. Es fragt sich nur, ob wir es gläubig annehmen.

9 dass, wenn du mit deinem Mund Jesus als Herrn bekennst und in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, du errettet werden wirst.

Hier fasst Paulus das von ihm gepredigte Evangelium noch einmal kurz zusammen. Er nennt zwei Dinge:

  • das Bekenntnis mit dem Mund, dass Jesus mein Herr ist. Das ist hörbar und bedeutet, dass ich mich öffentlich auf seine Seite und unter seine Autorität stelle.
  • den Glauben mit dem Herzen, dass Gott den Herrn Jesus aus den Toten auferweckt hat. Das ist ein verborgenes Werk im Herzen.

Die Botschaft lautet also: Wenn du dich im Herzen zum Herrn Jesus bekennst und dieses Bekenntnis mit deinem Mund aussprichst, wirst du errettet werden. So einfach ist das!

10 Denn mit dem Herzen wird geglaubt zur Gerechtigkeit, mit dem Mund aber wird bekannt zum Heil.

Die in Vers 9 gewählte Reihenfolge «Mund» und dann erst «Herz» ist 5. Mose 30,14 entnommen. Daher spricht der Apostel in Vers 9 zuerst über das Bekenntnis und dann erst über den Glauben. In Vers 10 ist die Reihenfolge umgekehrt.

  • Mit dem Herzen wird geglaubt zur Gerechtigkeit: das ist die Bekehrung, durch die man von Gott angenommen wird.
  • Mit dem Mund wird bekannt zum Heil: das ist der Beweis der Bekehrung. Ein Bekenntnis vor den Menschen hat eine rettende und bewahrende Wirkung.

11 Denn die Schrift sagt: «Jeder, der an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden.» 12 Denn es ist kein Unterschied zwischen Jude und Grieche, denn derselbe Herr von allen ist reich für alle, die ihn anrufen; 13 «denn jeder, der irgend den Namen des Herrn anruft, wird errettet werden.»

Wir halten aus diesen Versen drei Punkte fest:

  • Alle Menschen haben die Möglichkeit, errettet zu werden. Es gibt keine Unterschiede bezüglich Nationalität.  Jeder, der im Licht Gottes seinen verdorbenen Zustand erkennt und seine Zuflucht zu Jesus nimmt, wird angenommen.
  • Als Herr hat Jesus Christus ein Anrecht auf alle Menschen. Dieses Recht hat Er sich durch seinen Tod am Kreuz erworben.
  • Er ist reich für alle, die Ihn anrufen. Aber gerettet wird nur, wer in Buße und Glauben zu Ihm kommt.

1. Paulus liebte sein Volk. Dabei hätte er allen Grund gehabt, sie zu hassen. Was hatten sie ihm angetan

  1. in Apostelgeschichte 14,19?
  2. in 2. Korinther 11,24?

2. Eifer für Gott ist eine gute Sache. Was darf aber nicht fehlen?

3. Wie kommen wir zur Erkenntnis dessen, was Gott will?

4. Was ist die Folge, wenn wir uns mit einem falschen Eifer für eine Sache einsetzen?

5. Was machte Paulus in seinem Eifer für das Gesetz?

6. Die Juden versuchten, durch das Gesetz vor Gott gerecht zu werden. Warum ist das unmöglich?

7. Gott anerkennt nur die Gerechtigkeit aus Glauben. Wie wird in Jesaja 61,10 diese von Gott geschenkte Gerechtigkeit bildlich umschrieben?

8. Was geschieht mit dem Hochzeitsgast, der ohne Hochzeitskleid an der Hochzeit des Königssohns teilnimmt? (Mt 22,11-13)

9. Christus ist das Ende des Gesetzes. Ist dadurch das Gesetz abgeschafft?

10. Welche Funktion hat es immer noch?

11. Welche Funktion hat es nicht mehr?

12. Auch in der Epoche des Gesetzes gab es Menschen, die gerettet wurden. Wurden sie durch das Halten des Gesetzes gerettet?

13. Was rettete David, der schwer gesündigt hatte?

14. Paulus erwähnt in Vers 9 zwei Dinge, die nötig sind, um gerettet zu werden. Welche?

  1. Das sichtbare ist: _________________________
  2. Das unsichtbare ist: _________________________

15. Der Glaube im Herzen entspricht _________________________

16. Das Bekenntnis mit dem Mund ist _________________________

17. Was ist nach Vers 11 nötig, um nicht zuschanden zu werden?

18. Was ist nach Vers 13 nötig, um errettet zu werden?

19. Jesus ist Herr von allen. Wie und wo hat Er sich dieses Recht erworben?

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