7. Gottes Gnade in den Glaubenden (Kapitel 16,1-27)

Obwohl Paulus noch nie in Rom gewesen war, kannte er doch viele Gläubige dort. Herzliche Grüsse an sie füllen die erste Hälfte des 16. Kapitels. Paulus erinnert sich an jeden Liebesdienst, der ihm erwiesen oder im Werk des Herrn geschehen war. Er hat für jeden der Gegrüssten eine besondere Bezeichnung oder eine Anerkennung.

1 Ich empfehle euch aber Phöbe, unsere Schwester, die auch eine Dienerin der Versammlung in Kenchreä ist, 2 damit ihr sie im Herrn, der Heiligen würdig, aufnehmt und ihr beisteht, in welcher Sache irgend sie euch nötig hat; denn auch sie ist vielen ein Beistand gewesen, auch mir selbst.

Phöbe war eine Dienerin (Diakonin) der Versammlung. Gott schätzt es sehr, wenn wir uns für die örtliche Gemeinde einsetzen. Paulus ermahnt die Briefempfänger, Phöbe dem Herrn würdig aufzunehmen. Ausserdem war sie vielen eine Hilfe gewesen, nun sollten sie auch ihr helfen. So wurde ihre Tätigkeit belohnt.

3 Grüsst Priska und Aquila, meine Mitarbeiter in Christus Jesus 4 (die für mein Leben ihren eigenen Hals preisgegeben haben, denen nicht allein ich danke, sondern auch alle Versammlungen der Nationen) 5 und die Versammlung in ihrem Haus.

Priska und Aquila waren Mitarbeiter des Apostels. Er war ihnen zuerst in Korinth begegnet. Weil sie das gleiche Handwerk ausübten (Zeltmacher), hatte er bei ihnen gewohnt und gearbeitet. Später hören wir von ihnen, dass sie Apollos in ihr Haus aufnahmen und ihm den Weg Gottes genauer auslegten (Apg 18,2.26). In 1. Korinther 16,19 finden wir sie in Ephesus. Die Christen hatten in jenen ersten Tagen keine Kirchengebäude. Weil Aquila und Priska zur Ausübung ihres Handwerks einen grösseren Raum nötig hatten, versammelte man sich bei ihnen. Wer einen solchen Dienst tut, muss sich einschränken und ist zusätzlichen Belastungen ausgesetzt.

Grüsst Epänetus, meinen Geliebten, der der Erstling Asiens ist für Christus. 6 Grüsst Maria, die viel für euch gearbeitet hat. 7 Grüsst Andronikus und Junias, meine Verwandten und meine Mitgefangenen, die unter den Aposteln ausgezeichnet sind, die auch vor mir in Christus waren. 8 Grüsst Ampliatus, meinen Geliebten im Herrn. 9 Grüsst Urbanus, unseren Mitarbeiter in Christus, und Stachys, meinen Geliebten. 10 Grüsst Apelles, den Bewährten in Christus. Grüsst die vom Haus des Aristobulus. 11 Grüsst Herodion, meinen Verwandten. Grüsst die vom Haus des Narzissus, die im Herrn sind. 12 Grüsst Tryphäna und Tryphosa, die im Herrn arbeiten. Grüsst Persis, die Geliebte, die viel gearbeitet hat im Herrn. 13 Grüsst Rufus, den Auserwählten im Herrn, und seine und meine Mutter. 14 Grüsst Asynkritus, Phlegon, Hermes, Patrobas, Hermas und die Brüder bei ihnen. 15 Grüsst Philologus und Julias, Nereus und seine Schwester und Olympas und alle Heiligen bei ihnen. 16 Grüsst einander mit heiligem Kuss. Es grüssen euch alle Versammlungen des Christus.

Wir wollen aus diesen Versen ein paar Punkte herausnehmen:

  • Es werden Geschwister erwähnt, die mit grossem Einsatz und Mut für den Herrn tätig waren. Lassen wir uns von ihnen anspornen!
  • Einige arbeiteten persönlich, andere gemeinsam für den Herrn.
  • Mehrere waren miteinander verwandt. Das ist oft nützlich, manchmal auch schwierig. Es ist wichtig, dass die geistliche Verwandtschaft über die natürliche gestellt wird.
  • Von einigen wird nur der Name erwähnt. Wir denken an den guten Hirten, der seine Schafe alle mit Namen kennt (Joh 10,3).
  • Epänetus war der erste, der in der Provinz Asien zum Glauben kam. Es braucht besonderen Mut, sich als Erster zu bekehren.
  • Die Grüsse machen klar, dass Christen über die Landesgrenzen hinweg miteinander verbunden sind. Das bestätigt, was wir in Epheser 4,4 lesen: «Da ist ein Leib und ein Geist.» Diese Bande müssen gepflegt werden, indem man einander besucht.

17 Ich ermahne euch aber, Brüder, auf die zu achten, die Zwiespalt und Ärgernis anrichten, entgegen der Lehre, die ihr gelernt habt, und wendet euch von ihnen ab.

Nun muss sich der Apostel mit traurigen Dingen beschäftigen. Er ermahnt zur Wachsamkeit vor dem Feind. Wir müssen auf schlimme und verkehrte Arbeiter achten. Sie richten Zwiespalt und Ärgernis an. Wir werden aufgefordert, uns von ihnen abzuwenden. Es ist nutzlos, mit ihnen zu diskutieren.

18 Denn solche dienen nicht unserem Herrn Christus, sondern ihrem eigenen Bauch, und durch süsse Worte und schöne Reden verführen sie die Herzen der Arglosen.

Paulus erwähnt drei Charakterzüge ihrer Tätigkeit:

  • Sie dreht sich um sie selbst, um ihren eigenen Bauch. Sie sind Egoisten
  • Sie verführen, geben sich als Diener Gottes aus, sind aber Diener des Feindes.
  • Sie haben es auf die Gutgläubigen abgesehen. Solche sind besonders gefährdet.

19 Denn euer Gehorsam ist zu allen hingelangt. Daher freue ich mich über euch; ich will aber, dass ihr weise seid zum Guten, aber einfältig zum Bösen.

Paulus kann den Gläubigen in Rom ein gutes Zeugnis ausstellen. Er fordert sie auf, sich mit dem Guten zu befassen, denn das kommt von Gott. Vor der Beschäftigung mit dem Bösen werden wir gewarnt. Das brauchen wir nicht zu kennen.

20 Der Gott des Friedens aber wird in kurzem den Satan unter eure Füsse zertreten. Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit euch!

Gott wird den Teufel richten. Das Urteil über ihn ist schon ausgesprochen. Die Vollstreckung finden wir in Offenbarung 20,10: «Der Teufel … wurde in den Feuer- und Schwefelsee geworfen» und wird «Tag und Nacht gepeinigt werden von Ewigkeit zu Ewigkeit.»

21 Es grüssen euch Timotheus, mein Mitarbeiter, und Luzius und Jason und Sosipater, meine Verwandten. 22 Ich, Tertius, der ich den Brief geschrieben habe, grüsse euch im Herrn. 23 Es grüsst euch Gajus, mein und der ganzen Versammlung Wirt. Es grüssen euch Erastus, der Stadtkämmerer, und der Bruder Quartus. 24 Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit euch allen! Amen.

Hier finden wir noch einmal Grüsse: an Timotheus, einen Mitarbeiter von Paulus, und an Verwandte von ihm. Paulus hat seine Briefe (ausser dem Galater-Brief) diktiert. Tertius, der Schreiber, fügt einen persönlichen Gruss an die Römer an. Gajus hatte ein offenes Haus für die Glaubenden. Auch Paulus hatte von dieser Gastfreundschaft profitiert. Paulus wünscht jedem Gnade in seinen speziellen Umständen.

25 Dem aber, der euch zu befestigen vermag nach meinem Evangelium und der Predigt von Jesus Christus, nach der Offenbarung des Geheimnisses, das ewige Zeiten hindurch verschwiegen war, 26 jetzt aber offenbart und durch prophetische Schriften, nach Befehl des ewigen Gottes, zum Glaubensgehorsam an alle Nationen kundgetan worden ist, 27 dem allein weisen Gott, durch Jesus Christus, ihm sei die Herrlichkeit in Ewigkeit! Amen.

Die Schlussverse bildenden den vierten Lobpreis in diesem Brief. Paulus lobt Gott dafür, dass das Evangelium, das ihm anvertraut war, allen Völkern verkündigt werden kann. Ja, Ihm sei die Herrlichkeit von Ewigkeit zu Ewigkeit!

1. Die Grüsse des Apostels beginnen mit der Empfehlung von Phöbe. Wem diente sie?

2. Da denken wir an eine andere Dienerin, nämlich an Tabitha in Apostelgeschichte 9,36-43. Was zeichnete diese besonders aus?

  1. Vers 36: ______________________________
  2. Vers 39: ______________________________

3. Welches Ehepaar wird in den Versen 3 und 4 genannt?

4. Können Sie aufzählen, was sie alles für den Apostel getan haben?

  1. Römer 16,4: ______________________________
  2. Apostelgeschichte 18,2-3: ______________________________
  3. Apostelgeschichte 18, 26: ______________________________

5. Verwandtschaft unter Gläubigen kann nützlich sein. Was muss dabei beachtet werden?

6. Ein Beispiel dafür finden wir in Apostelgeschichte 15,36-39. Es gab Streit zwischen Paulus und Barnabas wegen Markus. Was ergänzt Kolosser 4,10 zu diesem Bericht?
Man hat den Eindruck, dass die Verwandtschaft da eine Rolle spielte.

7. Paulus kannte viele Gläubige in Rom namentlich. Wer kennt alle seine Schafe?

8. Von was für Menschen müssen wir uns abwenden?

9. Hat es einen Wert, mit solchen zu diskutieren?

10. Was kennzeichnet das Wirken dieser Irrlehrer?

  1. ______________________________
  2. ______________________________
  3. ______________________________

11. Warum konnte Paulus berechtigte Hoffnung haben, dass die Gläubigen in Rom auf ihn hören werden? (Vers 19)

12. Müssen wir uns mit dem Bösen beschäftigen, um es abweisen zu können?

13. Womit sollen wir uns beschäftigen? (Vers 19; Phil 4,8).

14. Wohin wird Satan geworfen, wenn Gott das über ihn ergangene Urteil vollziehen wird?

15. Wer hat den Römerbrief geschrieben?

16. Was wollte Gott durch die Predigt des Evangeliums bei den Menschen bewirken? (Vers 26)

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