3. Unser Verhalten gegenüber der Regierung (Kapitel 13,1-14)

In den Versen 1-7 behandelt der Apostel das Verhalten der Christen gegenüber der Regierung. Er zeigt auf, wofür Gott die Regierungen eingesetzt hat und welche Verpflichtungen wir als Christen haben. Die Regierung ist von Gott, sie ist Gottes Dienerin und die von ihr angestellten Personen sind Gottes Beamte. Das sind klare Gründe für unsere Verpflichtungen ihr gegenüber.

1 Jede Seele sei den obrigkeitlichen Gewalten untertan; denn es gibt keine Obrigkeit, ausser von Gott, diejenigen aber, die bestehen, sind von Gott eingesetzt.

Nach der Sintflut setzte Gott die Regierung zur Aufrechterhaltung der Ordnung ein (1. Mose 9,6). In Daniel 2,37 sagt der Prophet zu Nebukadnezar: «Du, o König, du König der Könige, dem der Gott des Himmels das Königtum, die Macht und die Gewalt und die Ehre gegeben hat …» Das gilt grundsätzlich heute noch, auch wenn die Regierungen durch die Politik oder durch Gewalt eingesetzt werden. Im Hintergrund zieht Gott die Fäden.

2 Wer sich daher der Obrigkeit widersetzt, widersteht der Anordnung Gottes; die aber widerstehen, werden ein Urteil über sich bringen.

Wer sich den Anordnungen der Regierung widersetzt, sündigt auch gegen Gott! Das wird nicht nur eine Strafe der Regierung zur Folge haben, wir werden auch die strafende Hand Gottes zu spüren bekommen.

Aber wie verhält es sich, wenn die Obrigkeit ihre Abhängigkeit von Gott nicht anerkennt? Bin ich ihr dann auch noch zum Gehorsam verpflichtet? Grundsätzlich ja. Natürlich gilt das Wort: «Man muss Gott mehr gehorchen als Menschen» (Apg 5,29). Wenn die Staatsmacht etwas von uns verlangt, das dem klar ausgesprochenen Willen Gottes zuwiderläuft, dann muss der Wille Gottes übergeordnet werden. Aber nur in diesem Fall!

3 Denn die Regenten sind nicht ein Schrecken für das gute Werk, sondern für das böse. Willst du dich aber vor der Obrigkeit nicht fürchten? So übe das Gute aus, und du wirst Lob von ihr haben;

Die Regierung soll nach dem Willen Gottes ein Schrecken für alles Böse sein, indem sie es verbietet und bestraft. Dadurch wird das Böse eingedämmt. Wo es keine oder nur schwache Regierungen gibt, gilt das unbarmherzige Recht des Stärkeren. – Wir werden aufgefordert, das Gute zu tun. Wer das Gute tut, hat nichts von der Obrigkeit zu befürchten.

4 denn sie ist Gottes Dienerin, dir zum Guten. Wenn du aber Böses verübst, so fürchte dich, denn sie trägt das Schwert nicht umsonst; denn sie ist Gottes Dienerin, eine Rächerin zur Strafe für den, der das Böse tut.

Die Regierung ist Gottes Dienerin. Gott fordert sie auf, in Gerechtigkeit und Barmherzigkeit zu regieren (Dan 4,24):

  • Gerechtigkeit bedeutet, dass vor dem Gesetz alle Menschen gleich sind
  • Barmherzigkeit übt sie, wenn sie z.B. auf Minderheiten Rücksicht nimmt

Wer Böses tut, hat Grund, sich zu fürchten, denn es gibt eine Polizei, die den Auftrag hat, das Recht durchzusetzen. Das Schwert symbolisiert die Justiz, die Gesetzesübertreter bestraft. Deshalb nennt Paulus die Regierung «eine Rächerin zur Strafe für den, der das Böse tut.»

Unsere Aufgabe ist es, für die Regierung zu beten, dass Gott sie richtig leiten und ihr Weisheit schenkt, zum Wohl des Landes zu regieren. Fehlt die Obrigkeit in ihrem Auftrag als Gottes Dienerin, so hat sie es mit Gott zu tun.

5 Darum ist es notwendig, untertan zu sein, nicht allein der Strafe wegen, sondern auch des Gewissens wegen. 6 Denn deswegen entrichtet ihr auch Steuern; denn es sind Gottes Beamte, die eben hierzu unablässig tätig sind.

Wir gehorchen der Regierung nicht nur, weil sie uns sonst bestraft, sondern auch des Gewissens wegen. Einzige Ausnahme ist – wie wir oben gesehen haben – wenn etwas von uns verlangt wird, das eindeutig im Widerspruch zu Gottes Wort steht.

Gott erwartet von uns, dass wir unsere Steuererklärung korrekt ausfüllen.

7 Gebt allen, was ihnen gebührt: die Steuer, dem die Steuer, den Zoll, dem der Zoll, die Furcht, dem die Furcht, die Ehre, dem die Ehre gebührt.

Gott möchte, dass wir allen geben, was ihnen gebührt: Steuern, Abgaben, Respekt und Ehre. Eine rebellische Haltung widerspricht den Belehrungen dieser Verse (Sprüche 24,21).

In den folgenden Versen 8-14 lernen wir, wie wir als Christen allen unseren Verpflichtungen nachkommen sollen.

8 Seid niemand irgendetwas schuldig, als nur, einander zu lieben; denn wer den anderen liebt, hat das Gesetz erfüllt.

Vielleicht denkt Paulus hier an die eben besprochenen Verpflichtungen der Regierung gegenüber. Der Vers enthält aber auch eine Warnung vor leichtfertigem Schuldenmachen. Ein Christ soll keine Verpflichtungen eingehen, die seine finanziellen Möglichkeiten übersteigen.

Die Verpflichtung, einander zu lieben, ist ganz allgemein gefasst, sie gilt allen: den Glaubenden, den Verlorenen, den Mitmenschen. Dadurch erfüllen wir das Gesetz. Wir stehen zwar nicht mehr unter Gesetz, aber wenn wir den Nächsten lieben, tun wir das, was das Gesetz forderte.

9 Denn das: «Du sollst nicht ehebrechen, du sollst nicht töten, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht begehren», und wenn es irgendein anderes Gebot gibt, ist in diesem Wort zusammengefasst: «Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.» 10 Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses. So ist nun die Liebe die Summe des Gesetzes.

Alle Gebote, die unsere Pflichten unseren Mitmenschen gegenüber beschreiben, finden sich in dem einen zusammengefasst: «Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.» Denn wenn ich meinen Nächsten liebe, dann stehle ich ihm nichts, töte ihn nicht, lüge ihn nicht an usw.

Die Liebe zu Gott und den Mitmenschen ist die Summe des Gesetzes. Das finden wir in Matthäus 22,36-40 bestätigt.

11 Und dieses noch, da wir die Zeit erkennen, dass die Stunde schon da ist, dass wir aus dem Schlaf aufwachen sollen; denn jetzt ist unsere Errettung näher, als damals, als wir gläubig wurden:

Am Schluss des Kapitels finden wir noch einen weiteren Beweggrund, treu und wachsam zu sein. Der Blick auf die vor uns liegende völlige Errettung aus dem gegenwärtigen bösen Zeitlauf lässt den Christen vom Schlaf aufstehen und motiviert ihn zu einer nüchternen und anständigen Lebensführung. Mit jedem Tag kommen wir dieser wunderbaren Errettung näher. Der Herr kommt bald! (Off 22,7.12.20). Wir warten auf sein Kommen.

12 Die Nacht ist weit vorgerückt, und der Tag ist nahe. Lasst uns nun die Werke der Finsternis ablegen, die Waffen des Lichts aber anziehen.

Die Nacht ist die Zeit, in der Christus nicht als Herr anerkannt und Satan der Gott dieser Welt ist. Der Tag ist die Zeit, in der Christus als Herr anerkannt und Satan gebunden ist. Dieser Tag wird beginnen, wenn Jesus in Macht und Herrlichkeit erscheinen und sein Friedensreich errichten wird. In dieser Erwartung distanzieren wir uns von den Werken der Finsternis und leben als Kinder des Lichts (Epheser 5,8).

13 Lasst uns anständig wandeln wie am Tag; nicht in Schwelgereien und Trinkgelagen, nicht in Unzuchthandlungen und Ausschweifungen, nicht in Streit und Neid;

Wir leben noch in der Nacht, aber wir gehören zum Tag. Das soll sich in unserem Leben zeigen. Wir haben nichts zu tun mit allem, was das Licht scheut:

  • Schwelgereien und Trinkgelage: massloser Genuss
  • Unzuchthandlungen und Ausschweifungen: persönliche Sünden
  • Streit und Neid: Unfriede mit anderen Menschen

14 sondern zieht den Herrn Jesus Christus an, und treibt nicht Vorsorge für das Fleisch zur Befriedigung seiner Begierden.

Die Kleider sind das, was wir bei anderen sehen. Wenn wir Christus anziehen, wird in unserem Verhalten das gesehen, was uns Jesus Christus auf der Erde vorgelebt hat. In den Evangelien finden wir sein vollkommenes Verhalten, das wir nachahmen dürfen. Dann werden wir uns von dem fernhalten, was uns die Welt für die Befriedigung der Begierden anbietet.

1. Warum sollen wir uns der Regierung unterordnen?

2. Wie bestätigt der Herr Jesus diese Tatsache in Johannes 19,11?

3. Gehorsam ist nicht das Einzige, das wir der Regierung schulden. Was sollen wir noch für sie tun? (1. Timotheus 2,1-2)

4. Gibt es für unseren Gehorsam auch Grenzen?

5. Wir sollen der Regierung nicht nur gehorchen, weil wir sonst Strafen zu fürchten haben. Welchen Grund gibt Paulus noch an?

6. Welches Gebot fasst alle anderen in einem Satz zusammen?

7. Noch befinden wir uns in der Zeit der Verwerfung unseres Herrn Jesus Christus, die durch tiefe moralische Finsternis gekennzeichnet ist. Doch bald wird Er kommen, um auf der Erde zu herrschen. Bis es so weit ist, müssen wir:

  1. die Werke der Finsternis _______________
  2. die Waffen des Lichts _______________

8. Was meint Paulus, wenn er sagt, wir sollen den Herrn Jesus Christus anziehen?
Lasst uns deshalb die Evangelien immer wieder lesen, damit wir das lernen!

9. Der letzte Vers unseres Kapitels zeigt uns, dass der Gläubige immer noch die alte Natur in sich trägt. Was müssen wir deshalb vermeiden?

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