4. Die Verantwortung der Juden (Kapitel 2,17-29)

17 Wenn du aber Jude genannt wirst und dich auf das Gesetz stützt und dich Gottes rühmst 18 und den Willen kennst und das Vorzüglichere unterscheidest, da du aus dem Gesetz unterrichtet bist,

Das jüdische Volk besitzt viele Vorzüge. Die Juden stützen sich auf das Gesetz, sie rühmen sich, Gott zu kennen, sie kennen Gottes Willen aus den Schriften. Statt nun diese Vorzüge dankbar zu schätzen und sich bewusst zu sein, dass sie auch eine grössere Verantwortung mit sich bringen, bildeten sie sich etwas darauf ein.

19 und getraust dich, ein Leiter der Blinden zu sein, ein Licht derer, die in Finsternis sind, 20 ein Erzieher der Törichten, ein Lehrer der Unmündigen, der die Form der Erkenntnis und der Wahrheit in dem Gesetz hat – 20 ein Erzieher der Törichten, ein Lehrer der Unmündigen, der die Form der Erkenntnis und der Wahrheit in dem Gesetz hat –

Sie trauten sich zu, die Heiden zu belehren, sie zu leiten, ihnen göttliches Licht zu bringen, sie zu erziehen. Denn sie hatten das Gesetz Gottes, das zur Erkenntnis der Wahrheit führt. Aber …

21 der du nun einen anderen lehrst, du lehrst dich selbst nicht? Der du predigst, man solle nicht stehlen, du stiehlst? 22 Der du sagst, man solle nicht ehebrechen, du begehst Ehebruch? Der du die Götzenbilder für Gräuel hältst, du begehst Tempelraub? 23 Der du dich des Gesetzes rühmst, du verunehrst Gott durch die Übertretung des Gesetzes?

… statt den Namen Gottes vor den Völkern gross zu machen, gaben sie Anlass dazu, dass sein Name gelästert wurde. Was nützen Vorrechte, wenn man das Leben nicht danach ausrichtet? – Leider ist die Christenheit den gleichen Weg gegangen. Wir Christen geben Anlass zur Lästerung Gottes, wenn unser Wandel nicht mit unserem Bekenntnis und unserer Berufung übereinstimmt.

25 Denn Beschneidung ist zwar von Nutzen, wenn du das Gesetz tust; wenn du aber ein Gesetzes-Übertreter bist, so ist deine Beschneidung Unbeschnittensein geworden. 26 Wenn nun der Unbeschnittene die Rechte des Gesetzes beachtet, wird nicht sein unbeschnittener Zustand für Beschneidung gerechnet werden 27 und der von Natur Unbeschnittene, der das Gesetz erfüllt, dich richten, der du mit Buchstaben und Beschneidung ein Gesetzes-Übertreter bist? 28 Denn nicht der ist ein Jude, der es äusserlich ist, noch ist die äusserliche Beschneidung im Fleisch Beschneidung; 29 sondern der ist ein Jude, der es innerlich ist, und Beschneidung ist die des Herzens, im Geist, nicht im Buchstaben; dessen Lob nicht von Menschen, sondern von Gott ist.

Die Juden waren stolz darauf, beschnitten zu sein. Das war das Zeichen, dass man zum Volk Gottes gehörte. Doch wenn sie das Gesetz nicht hielten, sah Gott sie als unbeschnitten an. Nicht wer äusserlich zum jüdischen Volk gehört, ist ein «echter» Jude, sondern nur, wer es innerlich ist, das heisst wer dem Herzen nach Gott angehört und Ihm dient. Nicht die äusserlich vorgenommene Beschneidung ist massgebend bei Gott, sondern die Beschneidung des Herzens. Das entspricht der Bekehrung. Von dieser Beschneidung des Herzens lesen wir auch 5. Mose 10,16 und 5. Mose 30,6. Immer wieder begegnen wir im Wort Gottes derselben ernsten Tatsache: Gott hat Wohlgefallen an Aufrichtigkeit; alles Form- und Scheinwesen ist vor Ihm verwerflich!

Ein wichtiger Vers in diesem Zusammenhang ist Kolosser 2,11: «… in dem (d.h. in Christus) ihr auch beschnitten worden seid mit einer nicht mit Händen geschehenen Beschneidung, in dem Ausziehen des Leibes des Fleisches, in der Beschneidung des Christus.»

Dieser Vers sagt, dass die Beschneidung des Gläubigen eine vollzogene Tatsache ist. Es ist keine mit Händen geschehene Beschneidung. Am Kreuz wurde Christus zur Sünde gemacht. Dort wurden wir, was unsere sündige Natur betrifft, in Ihm von Gott gerichtet. Das ist unsere Beschneidung.

Der Apostel Paulus hat uns also in den Kapiteln 1 und 2 auf eindrückliche Weise gezeigt, dass sowohl Juden als Griechen (Heiden) «unter der Sünde » sind (vgl. Römer 3,9). Deutlich hat er besonders den Juden gezeigt, dass eine formale Religiosität vor Gott keinen Wert hat. Das Herz muss aufrichtig vor Gott sein. Darin ist auch für uns Christen eine wichtige Lehre enthalten. Es nützt nichts, nur dem Bekenntnis nach ein Christ zu sein. Man muss von neuem geboren sein, also Leben aus Gott haben, und man muss auch als Christ leben, indem man sich an die Anweisungen hält, die wir im Neuen Testament finden.

1. Was für Vorzüge hatte es, zum Volk der Juden zu gehören?

2. Was brachten diese Vorrechte für das Volk mit sich?

3. Diese Vorteile hätten eigentlich die Juden befähigt, die unwissenden Heiden über Gott zu belehren. Warum war ihr Zeugnis nicht glaubwürdig?

4. Was war die Folge ihres Verhaltens?

5. Was hat das uns zu sagen?

6. Wie drückt Paulus das in 2. Korinther 8,21 aus?
(Lesen Sie auch Römer 12,17 und 1. Thessalonicher 4,12)

7. Es gab «echte» Juden und solche, die es nur der Form nach waren. Genügte die mit Händen vollzogene Beschneidung?

8. Was für ein hauptsächliches Merkmal musste ein Jude aufweisen, um ein «echter» Jude zu sein?

9. Es gibt auch «echte» und «unechte» Christen. Was ist nötig, um wirklich Christ zu sein? (Johannes 3,3)

Downloads

Hier können Sie die Lektion als PDF-For­mu­lar herunterladen, aus­fül­len und zur Korrektur ein­sen­den.

Hier können Sie die Lektion als PDF herunterladen und aus­dru­cken.

Nach oben scrollen