3. Das Passah

In 1. Korinther 5,7 lesen wir am Schluss: «Denn auch unser Passah, Christus, ist geschlachtet.» Das macht ganz klar, was das Passah «vorschattet»: das Opfer des Herrn Jesus.

Vor der Bearbeitung dieser Lektion sollten Sie 2. Mose 12 gründlich lesen.

1. Das Passah sollte jedes Jahr an dem Tag und zu der Zeit stattfinden, an dem das Passah in Ägypten geschlachtet worden war. Wann war das? (3. Mose 23,5 und 2. Mose 12,2.6)

Das bürgerliche jüdische Jahr begann im Herbst. Aber mit der Erlösung des Volkes Israel aus Ägypten begann für Gott eine neue Zeitrechnung. Der Monat des Auszugs aus Ägypten wird von Gott zum ersten Monat des heiligen Jahres erklärt. Er beginnt mit dem Neumond, der auf die Tagundnachtgleiche im Frühling folgt.

Der Ausdruck «zwischen den zwei Abenden» bedeutet die Zeit die Zeit zwischen Sonnenuntergang und Einbrechen der Dunkelheit. Er wird verständlich, wenn man bedenkt, dass der jüdische Tag um 18 Uhr (nach unserer Zeit) begann. So gehörte der erste Abend (Sonnenuntergang) noch zum Ende des 13. Tages, der zweite Abend (Einbrechen der Dunkelheit) zum Beginn des 14. Tages.

2. An welchem Tag sollte das Lamm in Verwahrung genommen werden? (2. Mose 12,3)

3. Was bedeuten folgende Ausdrücke für uns heute?

  1. … da nehme sich jeder ein Lamm. (2. Mose 12,3) ______________________________
  2. … ein Lamm für ein Haus. (2. Mose 12,3; 1. Mose 7,1; Apostelgeschichte 16,31) ______________________________
  3. … und die ganze Versammlung. (2. Mose 12,6; Epheser 5,25) ______________________________

4. Das Passahlamm musste ohne Fehl sein. Jesus war nicht nur ohne Fehl, sondern auch ohne Flecken.[1] Das hat eine bildliche Bedeutung:

  1. Ohne Fehl: Sein ganzes Leben war ohne Tat-Sünden, fehlerlos (1. Petrus 2,22).
  2. Ohne Flecken: Er war sündlos, ohne die Erb-Sünde, Sünde war nicht in Ihm (1. Joh 3,5).

5. Das Lamm musste männlich und einjährig sein. Auch diese Eigenschaften können wir auf den Herrn Jesus übertragen:

  1. Männlich: kraftvoll vorangehend.
  2. Einjährig: in voller Lebenskraft stehend.
    (Das kommt auch in der prophetischen Klage des Messias in Psalm 102,25 zum Ausdruck: «Mein Gott, nimm mich nicht weg in der Hälfte meiner Tage!»)

Das Lamm musste dann geschlachtet werden. Eingangs haben wir schon auf 1. Korinther 5,7 hingewiesen, wo wir lesen, dass auch unser Passah, Christus, geschlachtet worden ist. In der Offenbarung lesen wir noch viermal vom geschlachteten Lamm: Offenbarung 5,6.9.12; 13,8. Wie bewegt uns doch dieser Ausdruck: «Er ist geschlachtet worden»!

6. Was geschah mit dem Blut des geschlachteten Lammes? (2. Mose 12,7)

7. Was für eine Wirkung hatte das Blut? (2. Mose 12,13)

Beachten Sie: Passah heisst übersetzt «vorübergehen».

8. Wir wollen nun die Stellen im Neuen Testament anschauen, in denen vom Blut des Herrn Jesus und seiner Wirkung die Rede ist. Schreiben sie hinter jeder Schriftstelle die dort erwähnte Wirkung des Blutes auf.

  1. Matthäus 26,28: ______________________________
  2. Apostelgeschichte 20,28: ______________________________
  3. Römer 5,9: ______________________________
  4. Epheser 1,7: ______________________________
  5. Epheser 2,13: ______________________________
  6. Kolosser 1,20: ______________________________
  7. Hebräer 10,19: ______________________________
  8. Hebräer 13,12: ______________________________
  9. 1. Johannes 1,7: ______________________________
  10. Offenbarung 5,9: ______________________________

Bringt uns diese Aufzählung nicht zur Anbetung?

Geschützt durch das Blut assen die Israeliten dann das Fleisch des Passahlammes. Wir wollen dies mit den Worten des Herrn Jesus in Johannes 6,50-58 vergleichen. Lesen Sie bitte diese Verse. Der Herr spricht vom Essen seines Fleisches und Trinken seines Blutes. Natürlich meint der Herr dies nicht wörtlich, sondern im übertragenen Sinn. Auch ist hier nicht vom Mahl des Herrn die Rede. Das Essen bedeutet einen Akt der Aneignung. (Etwas davon kommt im deutschen Wort «einverleiben» zum Ausdruck.) Das bedeutet: Es gibt kein Leben aus Gott ohne die gläubige Aneignung des Todes Christi.

9. Dies hat zwei segensreiche Folgen. Welche? (Johannes 6,54)

  1. ______________________________
  2. ______________________________

Dieses Essen und Trinken bedeutet das grundsätzliche gläubige Annehmen eines für mich gestorbenen Christus bei der Bekehrung.

In Johannes 6,56, wo wir auch vom Essen seines Fleisches und vom Trinken seines Blutes lesen, handelt es sich um das fortwährende Beschäftigen mit dem gestorbenen Heiland. Es erhält uns in der praktischen Gemeinschaft mit Ihm.

10. Wie sollten die Israeliten das Fleisch essen und wie sollten sie es nicht tun?

  1. 2. Mose 12,8: ______________________________
  2. 2. Mose 12,9: ______________________________

11. Die ersten drei Vorkommen von Feuer in der Bibel sind sehr bezeichnend. Schauen wir uns diese kurz an:

  1. 1. Mose 19,24: Hier finden wir zum ersten Mal das Feuer des Gerichts.
  2. 1. Mose 22,6.7: Hier ist Feuer die Voraussetzung, um ein Opfer bringen zu können.
  3. 2. Mose 3,2: An dieser Stelle steht Feuer als Zeichen der Heiligkeit Gottes.

Das Passah wurde «nur» gebraten, da es ja noch gegessen werden sollte. Brandopfer und die Sündopfer am grossen Versöhnungstag (3. Mose 16) sowie das Opfer der roten jungen Kuh (4. Mose 19) wurden dagegen vollständig verbrannt. In einem Lied singen wir:

Versunken in der Leiden Flut,
verzehrt von des Gerichtes Glut,
gabst du für uns dein eignes Blut!

Was hat Er gelitten!

12. Wenn das gebratene Fleisch von den Leiden des Herrn unter dem Gericht Gottes spricht, was bedeutet dann wohl das rohe und was das gekochte Fleisch (das nicht heisser als 100° C werden kann)?

  1. Roh: ______________________________
  2. Gekocht: ______________________________

Gott hat seinen eigenen Sohn nicht verschont! (Römer 8,32)

13. Was sollten die Israeliten zu dem gebratenen Fleisch essen? (2. Mose 12,8)

  1. ______________________________
  2. ______________________________

Mit dem ungesäuerten Brot beschäftigen wir uns ausführlich in der nächsten Lektion.

14. Wovon sprechen die bitteren Kräuter, wenn wir 2. Mose 1,14 berücksichtigen?

Aber sicher sollten wir im Zusammenhang mit Stellen wie Klagelieder 3,5.15 auch daran denken, welche Bitterkeiten der Herr Jesus für unsere Sünden aus der Hand Gottes empfangen hat.

15. Welche Teile des Lammes werden besonders erwähnt? (2. Mose 12,9)

16. In Bezug auf den Kopf möchte ich auf drei Dinge hinweisen.

  • Manchmal steht der Kopf für die ganze Person, wie man an dem Ausdruck «pro Kopf» erkennen kann (vgl. 2. Mose 16,16)
  • Die Priester oder der Israelit, der ein Opfertier brachte, musste seine Hand auf den Kopf des Opfertieres legen (2. Mose 29,10.15.19; 3. Mose 1,4; 3,2.8; 4,4.15.24.29.33 u.a.)
  • Bei der Darbringung des Brandopfers wird der Kopf oft extra erwähnt (2. Mose 29,17; 3. Mose 1,8.12; 9,13)

Der Kopf ist der Sitz des Verstandes. Der Mensch sollte Gott lieben aus seinem ganzen Herzen … und mit seinem ganzen Verstand (Lukas 10,27). Nur der Herr Jesus hat das vollkommen getan, und zwar bis in den Tod (Johannes 14,31).

17. Jetzt möchten wir noch einige Stellen aus den Evangelien vor uns stellen, in denen wir den festen Gang des Herrn Jesus gerade in Bezug auf Golgatha sehen:

  • Johannes 14,31: Aber damit die Welt erkenne, dass ich den Vater liebe und so tue, wie mir der Vater geboten hat. – Steht auf, lasst uns von hier weggehen.
  • Johannes 18,1: Als Jesus dies gesagt hatte, ging er mit seinen Jüngern hinaus auf die andere Seite des Baches Kidron, wo ein Garten war…
  • Johannes 19,5: Jesus nun ging hinaus, die Dornenkrone und das Purpurgewand tragend.
  • Johannes 19,17: Und sein Kreuz tragend, ging er hinaus zu der Stätte, genannt Schädelstätte, die auf Hebräisch Golgatha heisst, …

So gingst du hin zum Kreuze,
als Gottes treuer Knecht,
durch ewge Lieb getrieben,
gehorsam und gerecht.

18. Was bedeuten nun die Eingeweide? Jesaja 16,11 und Jeremia 4,19 zeigen, womit sie in engem Zusammenhang stehen.

Wir gehen also sicher nicht fehl, wenn wir sagen, dass die Eingeweide ein Bild der Empfindungen und Beweggründe sind. Stellen wie Matthäus 26,39.42 und Johannes 12,27 zeigen die Empfindungen des Herrn in Bezug auf seinen bevorstehenden Opfertod, aber auch den tiefen Wunsch seines Herzens, seinen Vater zu verherrlichen.

Zum Schluss wollen wir noch einmal wiederholen: Das Passah spricht prophetisch vom Opfertod des Herrn Jesus.

So wie sich die Israeliten beim jährlichen Passahfest daran erinnern sollten, wie Gott sie aus Ägypten befreit hat, dürfen wir an jedem ersten Tag der Woche beim Brechen des Brotes an ihn denken, der für uns gestorben ist.

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[1] Der Ausdruck «ohne Fehl» kommt mehr als 50-mal im zweiten, dritten und vierten Buch Mose, im Buch Hesekiel sowie einmal in 1. Petrus 1,19 vor. Der Ausdruck «ohne Flecken» kommt nur in Hebräer 9,14 und 1. Petrus 1,19 in Bezug auf den Herrn Jesus sowie in 2. Petrus 3,14 in Bezug auf die Gläubigen vor.

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