In der vorigen Lektion haben wir versucht klarzumachen, wie wichtig auch das Alte Testament für uns ist. Man könnte sagen, dass das Alte Testament ein Bilderbuch ist, das die Lehre erklärt, die man im Neuen Testament findet. Wir haben vor, in den nächsten Lektionen nach Bildern Ausschau zu halten, die unser Thema «Anbetung» erläutern.
Wir möchten also Gott, unserem Vater, etwas anbieten. Man braucht nicht lange im Alten Testament zu blättern, um zwei Männer zu finden, die Gott etwas bringen wollten. Wir finden sie in 1. Mose 4.
1. Um was für zwei Männer handelt es sich in 1. Mose 4? _____
2. Was für einen Beruf hatten sie? _____
3. Sie brachten Gott ein Opfer. Wie stellen Sie sich das vor; was tat ein Mensch damals, wenn er opferte? Versuchen Sie das bitte kurz zu umschreiben:
4. Überlegen Sie sich bitte einmal: Wie kommt ein Mensch dazu, etwas zu opfern? Was ist wohl der Bewegrund?
Wir wissen aus der Bibel, vielleicht auch aus der Geschichte anderer Religionen, etwas über das Opfern. Der Begriff «Opfer» ist uns bestimmt nicht unbekannt. Opfer haben in der Geschichte der Völker als Kulthandlungen von jeher eine grosse Rolle gespielt. Dabei legten die Menschen den Opfern verschiedene Bedeutungen bei, vom Wunsch, durch die Darbringung von Nahrung der Gottheit gefällig zu sein, bis zum Ausdruck des Dankes und der Hingabe. Es gab von jeher blutige und unblutige Opfer. Bei den blutigen lag gewöhnlich die Vorstellung der stellvertretenden Tötung zugrunde und der Wunsch, die Gottheit dadurch versöhnlich zu stimmen.
Es scheint, dass auch Kain und Abel irgendwo gelernt hatten, wie man ein Opfer darbringen soll. Sie werden einen Steinhaufen errichtet, ihre Opfer darauf gelegt und angezündet haben.
5. Schlagen Sie jetzt bitte 1. Mose 3 auf und lesen Sie dieses Kapitel einmal gut durch. Fassen Sie den Inhalt des Kapitels kurz zusammen:
6. In welchem Vers wird angedeutet, dass ein Tier geschlachtet wird? Vers _____
7. Wer hat wohl das Tier geschlachtet?
8. Mit welchem Ziel wurde es getan?
9. Was war der Unterschied zwischen den Kleidern, die Adam und Eva sich selbst angefertigt hatten, und denen, die Gott ihnen gemacht hatte?
10. Wir gehen wieder zurück zu Kain und Abel. Was bestand für ein Unterschied zwischen den Opfern der beiden Brüder?
11. Von wem sind die Opfer im Alten Testament im Allgemeinen Bilder?
12. Gott bekleidete das erste Menschenpaar mit Tierfellen. Können Sie etwas aussagen über die bildhafte Bedeutung dieser göttlichen Handlung? (Jesaja 61,10)
Bestimmt wollte Gott Adam und Eva durch diese Begebenheit etwas Grundlegendes beibringen. Sie werden das daraus Gelernte auch ihren Söhnen weitergegeben haben. Leider brachte dieser Unterricht nicht bei beiden das erwünschte Ergebnis.
13. Schlagen Sie jetzt bitte Hebräer 11,4 auf. Welchen Grund gibt diese Stelle dafür an, dass das Opfer Abels für Gott besser war als das Opfer Kains?
Das Opfer Abels war in den Augen Gottes besser als das Kains. Dabei ist die Art und Weise, wie ein Opfer gebracht wird, nicht so wichtig. Entscheidend ist, dass das Opfer Abels auf das Opfer von Jesus Christus hindeutete. Deshalb konnte Gott es annehmen.
14. Wenn das Opfer Abels durch Glauben dargebracht wurde, dann muss das Opfer Kains durch Unglauben dargebracht worden sein. Was lesen wir über Kain in 1. Johannes 3,12?
15. Ist die Tatsache, dass jemand Gott opfern möchte, der Beweis, dass er gläubig ist?
16. Freut sich Gott über alles, was Menschen Ihm opfern?
17. Das wird klar, wenn wir lesen, was in Amos 5,21-23 steht:
Wir wollen das, was wir bis jetzt gelernt haben, kurz zusammenfassen.
- Nach dem Sündenfall hat Gott Adam und Eva gezeigt, dass sie in ihrem sündigen Zustand und wegen der Schuld, die sie auf sich geladen hatten, vor Ihm nicht bestehen konnten. Gott selbst hat dann die Initiative ergriffen: Er hat sie in Felle gekleidet. Dafür musste ein Tier das Leben lassen, ein Bild vom Herrn Jesus, der als Erlöser für uns sein Leben dargelegt hat. Adam und Eva sollten sich immer wieder daran erinnern und es ihren Kindern weitersagen.
- Abel hat das auf jeden Fall von seinen Eltern mitbekommen und im Glauben angenommen. Er hat eingesehen, dass auch er in den Augen Gottes ein verlorener Sünder war und Vergebung nötig hatte. Er war sich bewusst, dass für ihn ein Opfer dargebracht werden musste. Deshalb hat er von den Erstlingen seiner Herde geopfert.
- Kain war ein Mensch, der ohne Gott durchs Leben ging. Er war zwar religiös, denn er opferte. Aber er brachte etwas als Opfer dar, das in seinen Augen recht war. Er fragte nicht, was Gott für ein Opfer von ihm erwartete. Deshalb hielt Gott nichts von seiner Opfergabe, während Er mit Wohlgefallen auf das Opfer Abels schaute.
Aber dem Opfer Abels liegt noch ein anderer, erhabener Gedanke zugrunde. Sicher, Abel benötigte, wie jeder verlorene Sünder, Vergebung vonseiten eines heiligen Gottes. Aber er war auch vom Wunsch erfüllt, als Anbeter zu Gott zu kommen. Er wollte durch diese Opferhandlung das tun, was wir jeden Sonntag geistlicherweise tun dürfen. Er kam zu Gott mit etwas, auf dem das Auge Gottes mit Wohlgefallen ruhte. Er opferte von den Erstlingen seiner Herde.
So dürfen auch wir dank der Vorzüglichkeit des vollkommenen Opfers unseres Herrn Jesus Christus Gott nahen. Er hat sich als das vollkommene Brandopfer freiwillig Gott hingegeben. Dieses Opfer war Gott unaussprechlich angenehm, Gott hat es völlig angenommen. In Ihm sind auch wir, die Gläubigen, begnadigt (angenehm gemacht; Epheser 1,6); wir stehen in seiner Gunst. Und als solche dürfen wir in Christus mit voller Freimütigkeit dem heiligen Gott nahen, um Ihm Opfer zu bringen.
18. Wie werden diese Opfer in Hebräer 13,15 genannt?
Als Erlöste bringen wir Gott «geistliche Schlachtopfer» dar. Darüber haben wir bereits einiges gelernt. In der Beilage zu Lektion 1 haben wir uns damit beschäftigt. Aber Gott erwartet auch Lob von den Seinen. «Wer Lob opfert, verherrlicht mich», lesen wir in Psalm 50,23. Die Opfer des Lobes sind unzertrennlich mit der Anbetung verbunden. Sollten unsere Herzen nicht überfliessen von Lob und Dank für die Gabe seines Sohnes? Und wenn wir uns mit dem Preis beschäftigen, den der Herr Jesus für uns bezahlen musste, dann werden wir stets das Bedürfnis haben, Ihm Lob, Dank und Anbetung darzubringen!
Unter Beilagen finden Sie einen Anhang zu dieser Lektion mit dem Thema «Geistliche Schlachtopfer, Gott wohlgefällig».
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Beilage
Geistliche Schlachtopfer, Gott wohlgefällig
In den Zeiten, die der Versammlung Gottes vorausgegangen sind, waren die Männer Gottes zahlreich, die verstanden haben, ihren Platz einzunehmen und den Dienst als Anbeter vor dem Herrn auszufüllen. Ohne Zweifel, Gott war damals nur unvollkommen bekannt …