1. Mose 15
Das 15. Kapitel fängt mit den Worten «nach diesen Dingen» an. Damit beginnt ein neuer Abschnitt in der Geschichte Abrahams. Wir werden jetzt etwas über die Festigung und das Wachstum von Abrahams Glauben erfahren. Innere und äussere Entwicklung müssen im Leben des Gläubigen immer zusammengehen.
Es scheint, dass Abraham nach dem grossen Sieg über die vier Könige von Furcht befallen wird. Wie verständlich ist das! Könnten die mächtigen Feinde sich nicht rächen? Gott, der in unsere Herzen sieht, stärkt den Glauben seines Knechtes: «Fürchte dich nicht, Abram; ich bin dir ein Schild, dein sehr grosser Lohn.» Gott verspricht ihm nicht Engel zu seiner Verteidigung und keine Entschädigung für die ausgeschlagene Beute, sondern sich selbst, seine ganze göttliche Macht und Fülle. Das ist unendlich viel mehr!
Abraham hat einen grossen Kummer: «Ich gehe ja kinderlos dahin». Der Wunsch nach einem Nachkommen ist verständlich und in Übereinstimmung mit Gottes Gedanken. Er hatte Abraham schon zweimal einen Sohn verheissen (1. Mo 12,7 und 1. Mo 13,15). Gott freut sich, wenn wir ihn beim Wort nehmen. Hier wiederholt er sein Versprechen: «Nicht dieser (Elieser) wird dich beerben, sondern der aus deinem Leib hervorgehen wird, der wird dich beerben.»
Gott vergleicht die Nachkommenschaft Abrahams mit:
- dem Staub der Erde (1. Mo 13,16)
- den Sternen am Himmel (1. Mo 15,5)
So wird Abraham jeden Tag und jede Nacht an die Verheissung Gottes erinnert!
Wir lesen hier zum ersten Mal in der Bibel, dass ein Mensch vor Gott Gerechtigkeit erlangt: «Und er glaubte dem HERRN; und er rechnete es ihm zur Gerechtigkeit.» Dieser Vers ist sehr bedeutsam. Paulus zitiert ihn in Römer 4, Vers 3, um zu beweisen, dass Gerechtigkeit vor Gott nicht durch Werke erlangt werden kann, sondern nur auf dem Grundsatz des Glaubens.
Abraham wirft ein: «Woran soll ich erkennen, dass ich es besitzen werde?» Gott hätte antworten können: «Genügt dir mein Wort denn nicht?» Stattdessen lässt er sich in seiner Gnade herab, den schwachen Glauben Abrahams zu stärken. Abraham bekommt den Auftrag, verschiedene Tiere zu töten, zu zerteilen und die Teile einander gegenüber zu legen. Das ist ein alter Brauch, um einen Vertrag zu besiegeln. Lesen Sie dazu Jeremia 34,18-20. Wer den so geschlossenen Bund brach, musste das Schicksal dieser Tiere erleiden, also sterben.
Wer geht jetzt zwischen den Tieren hindurch? Nicht Abraham, sondern der HERR allein. Auf diese eindrückliche Weise verpflichtet er sich gegenüber Abraham, seine Verheissung einzuhalten. Es ist ein einseitiger Bund, der den Menschen nicht verpflichtet, sondern nur Gott. Das ist Gnade, im Gegensatz zum Bund vom Sinai, wo die Menschen sich verpflichteten, das Gesetz zu halten (2. Mo 24,3-8).
Der Schrecken, die Finsternis, der rauchende Ofen und die Feuerflamme reden prophetisch von der vierhundertjährigen Bedrückung, die Israel in Ägypten erleiden und auch vom Gericht, das Ägypten treffen würde.
1. Abraham wird in Römer 4 der Vater aller Glaubenden genannt, und zwar in den Versen 11 und 16. Das bezieht sich auf das irdische und das himmlische Volk Gottes. In welchen zwei Bildern deutet Gott dies in der Geschichte Abrahams an?
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2. Gott versprach Abraham einen Sohn. Als dieser ausblieb, dachte Abraham, dass sich das in Elieser von Damaskus (dem Verwalter seines Haushaltes) erfüllen werde. Mit welchen Worten macht Gott klar, dass seine Verheissung wörtlich zu nehmen ist?
3. Gerechtigkeit vor Gott ist nur aufgrund des Glaubens möglich, nicht aufgrund von Werken. Mit welchen Worten wird das in 1. Mose 15 ausgedrückt?
4. In welchem Kapitel im Römerbrief benutzt der Apostel Paulus den in 1. Mose 15 beschriebenen Bund, um zu zeigen, dass Abraham nicht aufgrund seines untadeligen Lebens Gerechtigkeit vor Gott erlangt hat?
5. Ein Bund (oder ein Vertrag) bindet normalerweise die Vertragsparteien an gewisse Bedingungen, die von allen einzuhalten sind. Woran erkennen wir, dass sich beim Bund Gottes mit Abraham nur Gott an die Einhaltung der Verpflichtungen gebunden hat?
6. Ein einseitiger Bund zeigt uns die göttliche _____
7. Beim Bund vom Sinai (2. Mo 24,3-8) verpflichtete sich das Volk, das Gesetz zu halten. Was muss Gott ihnen vorwerfen, weil sie zum Götzendienst zurückgekehrt sind? (Jer 11,10).
Israel hat deshalb alle Ansprüche aus dem Bündnis vom Sinai verwirkt und wird nur aufgrund von Gottes Gnade gerettet werden, denn Gott wird seinen Bund halten, den er mit Abraham geschlossen hat.
8. Wie viele Jahre werden die Nachkommen Abrahams in Ägypten geknechtet werden?
9. Warum muss Israel eine so lange Zeit warten, bis Gott seine Verheissungen wahrmachen kann? (Vers 16)
Viele Bibelleser verstehen nicht, warum das Volk Israel so hart gegen die Bewohner des Landes Kanaan vorgehen musste. Wie kann ein gnädiger Gott so brutal sein, sagen sie. Hier finden wir die Antwort: Gott hatte 400 Jahre Geduld, bevor er das Gericht über die götzendienerischen Kanaaniter brachte. Lesen Sie dazu 5. Mose 18,9-12.
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