8. Der grosse Versöhnungstag

Um diese Lektion zu bearbeiten, sollten Sie zuerst 3. Mose 16 sorgfältig lesen. In diesem Kapitel finden wir die detaillierten Anordnungen Gottes für diesen Tag.

1. Wann sollte dieser besondere Tag begangen werden? (3. Mose 23,27a)

Die Zahl 10 steht für die Verantwortlichkeit des Menschen. Wir haben 10 Finger, 10 Zehen. Auf den Tafeln des Gesetzes standen 10 Gebote.

2. An diesem Tag wurden fünf Opfertiere benötigt. Welche Tiere wurden als welche Art Opfer und für wen gebraucht? Vervollständigen Sie die Tabelle mithilfe von 3. Mose 16:

VersWelches Tier?Welches Opfer?VersFür wen?
3 Sündopfer11 
3Widder 24 
5Ziegenbock   8 
5 Sündopfer  8Für Asasel (= für das Volk)
5 Brandopfer24 

Die Opfer für Aaron und sein Haus sprechen vom Werk Christi, das für uns, die Gläubigen der Gnadenzeit geschehen ist, denn wir sind sein Haus (Hebräer 3,6). Die Opfer für das Volk sprechen vom Opfer des Herrn, das im Hinblick auf Israel geschehen ist.

3. In 3. Mose 23 finden wir nicht den Dienst des Priesters an diesem Tag, sondern das, was das Volk tun musste, bzw. nicht tun durfte (vgl. auch 3. Mose 16,29).

  1. 3. Mose 23,27b: ______________________________
  2. 3. Mose 23,28a: ______________________________

Von den zehn Vorkommen des Wortes «kasteien» in der Schrift beziehen sich sechs auf den grossen Versöhnungstag (3. Mose 16,29.31; 23,27.29.32 und 4. Mose 29,7). Die restlichen vier Vorkommen sind: 4. Mose 30,14; Psalm 35,13 und Jesaja 58,3.5.

4. Was soll in all diesen Stellen kasteit werden?

Es geht also an keiner der Stellen in Gottes Wort um eine Kasteiung des Körpers, wie sie vor allem im Mönchtum des Mittelalters ausgeübt wurde.

5. Was meint wohl Paulus, wenn er davon spricht, dass er seinen Leib in Knechtschaft hält, ja, dass er ihn zerschlägt? (1. Korinther 9,27)

In Psalm 35,13 und Jesaja 58,3.5 sehen wir einen Zusammenhang von Fasten, einer leiblichen Übung, und dem Kasteien der Seele, wobei Fasten nicht unbedingt «nicht essen» bedeutet (siehe Jesaja 58,5). Aber Gott hatte, wie der Zusammenhang in Jesaja zeigt, an nur äusserlichem Fasten kein Wohlgefallen. Es ist auch bemerkenswert, dass wir im Gesetz keine Erwähnung des Fastens finden. Trotzdem bleibt der Wert schriftgemässen Fastens (wie in Psalm 35,13; siehe auch Apostelgeschichte 14,23; 2. Korinther 6,5; 11,27) davon unberührt.

6. Aber was bedeutet das Kasteien der Seele? In welchem Zustand ist die Seele dabei? (Psalm 35,13.14)

7. Worüber soll die Seele Leid tragen und trauernd niedergebeugt sein? Dies macht Jesaja 58,1 klar.

8. Ist aber das Betrübtsein über begangenes Unrecht ausreichend? An was für einem Fasten hat Gott Wohlgefallen? (Jesaja 58,6.7)

Damit können wir sagen, dass das Kasteien der Seele dasselbe bedeutet wie Buße tun. Buße ist nicht nur Reue, nicht nur eine gewisse Trauer über das Böse, das man getan hat, sondern beinhaltet auch eine aufrichtige Umkehr, den Wunsch, von nun an den Willen Gottes zu tun.

9. Wie angemessen waren solche Übungen der Seele an diesem besonderen Tag! Was tat der Hohepriester an diesem Tag mit den Sünden, die das Volk im vergangenen Jahr begangen hatte? (3. Mose 16,21.22)

10. Was sagt das Neue Testament zur Wirkung der Opfer an diesem Tag? (Hebräer 10,3.4)

11. Was war dieser Tag, wie alle Dinge des Gesetzes? (Hebräer 8,5 und 10,1)

Jetzt ist die Frage, welche zukünftigen Tatsachen der grosse Versöhnungstag vorbildet. Sicher können wir sagen, dass, was die blutigen Opfer dieses Tages betrifft, das Vorbild schon erfüllt ist. Das geschah auf Golgatha. Und so wie der Hohepriester mit dem Blut in das Heiligtum gehen musste, ist der Herr Jesus, nachdem er sein Leben auf Golgatha gegeben hat, in den Himmel gegangen (Hebräer 9,24). Doch so wie der Hohepriester wieder aus dem Heiligtum herauskam (3. Mose 16,17), wird auch der Herr Jesus wieder auf die Erde kommen und sich seinem Volk darstellen. Dann wird sich auch das erfüllen, wovon der letzte Teil dieses vorbildlichen Tages redet.

Der Prophet Sacharja spricht im 12. Kapitel seines Buches in eindrucksvoller Weise von dieser Erfüllung.

12. Wie wird der Herr Jesus aus dem Himmel kommen? (Matthäus 24,30; 26,64; Markus 13,26; 14,62; Lukas 21,27; Offenbarung 1,7)

13. Was wird an ihm gesehen werden? (Sacharja 12,10; 13,6; Offenbarung 1,7)

14. Was wird das Anschauen seiner Wunden beim Überrest (den Glaubenden) seines Volkes bewirken? (Sacharja 12,10; Matthäus 24,30; Offenbarung 1,7)

15. Wir müssen jedoch beachten, dass diese Empfindungen ein Werk Gottes sind und nichts zu tun haben mit normalem Mitleid, das ein menschliches Herz hervorbringen kann, wie es z.B. die Töchter Jerusalems gegenüber dem Herrn zum Ausdruck brachten, als er sein Kreuz trug (Lukas 23,27.28). Was ist die Ursache der Herzensbewegung des Überrestes? (Sacharja 12,10a)

16. Warum werden wohl die Geschlechter einzeln erwähnt und die Frauen besonders? (Sacharja 12,12-14)

17. In Jesaja 53 finden wir einige Sündenbekenntnisse des Überrestes prophetisch vorausgesagt. Führen Sie diese der Reihe nach an.

  1. Vers 2: Wir haben ihn nicht ______________________________
  2. Vers 3: Wir haben ihn ______________________________
  3. Vers 4: Wir hielten ihn ______________________________
  4. Vers 6: Wir alle ______________________________
  5. Vers 6: Wir wandten ______________________________

18. Aber sie werden nicht nur erkennen und bekennen, was sie getan haben, sondern auch erkennen und bezeugen, was der Messias getan hat.

  1. Vers 4: Er hat ______________________________
  2. Vers 4: Er hat ______________________________
  3. Vers 7: Er beugte ______________________________
  4. Vers 9: Er hat kein ______________________________
  5. Vers 10: Er hat ______________________________
  6. Vers 11: Er wird ______________________________
  7. Vers 11: Er wird ______________________________
  8. Vers 12: Er hat ______________________________
  9. Vers 12: Er hat ______________________________
  10. Vers 12: Er hat ______________________________

19. Was wird an jenem Tag für den Überrest geöffnet sein? (Sacharja 13,1)

20. In der Verordnung über den Versöhnungstag in 3. Mose 23 ist noch ein Punkt sehr bemerkenswert. Was war an den anderen jährlich wiederkehrenden Festtagen verboten? (3. Mose 23,7.8.21.25.35.36)

21. Doch am grossen Versöhnungstag war das Verbot noch strikter. Warum wohl? (3. Mose 23,28.30.31)

Also nicht nur die Arbeit in einem Dienstverhältnis war untersagt, sondern jegliche Form von Arbeit. Dieses komplette Arbeitsverbot bestand sonst nur für den wöchentlich wiederkehrenden Sabbat (3. Mose 23,3).

22. Was hat das strenge Arbeitsverbot gerade an diesem Tag wohl für eine Bedeutung?

23. Das wunderbare Ergebnis dieses Tages finden wir in Sacharja 13,9b:

Auch der Prophet Hosea prophezeit dasselbe in Hosea 2,25.

Zum Schluss möchte ich noch einige Bibelstellen nennen, die auch von dem sprechen, was an diesem Tag für das Volk Israel wahr werden wird.

  • Ich, ich bin es, der deine Übertretungen tilgt um meinetwillen; und deiner Sünden will ich nicht mehr gedenken (Jesaja 43,25).
  • Ich habe deine Übertretungen getilgt wie einen Nebel, und wie eine Wolke deine Sünden. Kehre um zu mir, denn ich habe dich erlöst! (Jesaja 44,22).
  • Und ich werde sie reinigen von all ihrer Ungerechtigkeit, womit sie gegen mich gesündigt haben; und ich werde alle ihre Ungerechtigkeiten vergeben, womit sie gegen mich gesündigt haben und womit sie von mir abgefallen sind (Jeremia 33,8).
  • In jenen Tagen und zu jener Zeit, spricht der HERR, wird Israels Ungerechtigkeit gesucht werden, und sie wird nicht da sein, und die Sünden Judas, und sie werden nicht gefunden werden; denn ich will denen vergeben, die ich übrig lasse (Jeremia 50,20).
  • Er wird sich unser wieder erbarmen, wird unsere Ungerechtigkeiten niedertreten; und du wirst alle ihre Sünden in die Tiefen des Meeres werfen (Micha 7,19).

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