Der Herr Jesus spricht in Johannes 15,1 von sich als dem «wahren Weinstock». Die Psalmen und die Propheten hatten von Israel als dem Weinstock gesprochen:
- In Psalm 80,9-12 ist die Rede von Israel als einem aus Ägypten gezogenen Weinstock.
- Jesaja beschreibt in Kapitel 5,1-7 in seinem Lied von dem Geliebten und seinem Weinberg mit dem Bild des Weinstocks die Liebe und Fürsorge, die der HERR an Israel gewandt hat.
- Jeremia nennt in Jeremia 2,21 Israel eine «Edelrebe».
Leider hatte Israel nicht die Frucht gebracht, die Gott erwartete. Während langen Jahren geduldigen Wartens hatte Gott sein Volk auf verschiedene Weise geprüft und Frucht an ihm gesucht, aber nur wilde Trauben gefunden. Der letzte und wichtigste Test war, dass Gott seinen einzigen Sohn zu seinem irdischen Volk sandte. Statt dass sie Ihn mit Freuden als ihren erwarteten Messias aufnahmen, liessen sie Ihn ans Kreuz schlagen. Die Ablehnung des Sohnes Gottes war der letzte und klarste Beweis dafür, dass Israel wirklich eine «entartete Ranke» und ein «wuchernder Weinstock» war.
So ist für den Herrn der Augenblick gekommen, den Jüngern mitzuteilen, dass Israel auf die Seite gesetzt ist.[1] Wenn sie in Zukunft für Gott Frucht bringen sollten, würde dies nicht mehr in Verbindung mit Israel – dem unfruchtbaren Weinstock – sondern mit Christus, dem «wahren Weinstock» geschehen.
1. Was hat Gott mit Israel, dem ersten Weinstock, getan? (Psalm 80,9.10a)
2. Wie hat sich der Weinstock entwickelt? (Psalm 80,10b-12)
3. Das Volk Israel war also zu einer ansehnlichen Grösse angewachsen, aber was passierte dabei mit ihm? (Jeremia 2,21)
4. Wie wird Israel in Hosea 10,1 genannt?
5. Wozu haben die Früchte gedient, die es als Weinstock gebracht hat? (Gleiche Bibelstelle)
6. Was hat Gott darum mit dem Weinstock getan? (Psalm 80,13)
7. Und was war die Folge? (Psalm 80,14)
Im 80. Psalm (Verse 9-14) schildert der Geist Gottes den prächtigen Aufstieg und auch den traurigen Niedergang des Volkes Israel. Gott hat es als eine Edelrebe in Kanaan eingepflanzt. Der Weinstock schlug Wurzeln und erfüllte das Land. Unter Salomo erreichte er seine volle Pracht, wuchs in die Höhe gleich Zedern und streckte seine Reben aus bis ans Mittelmeer, und seine Schösslinge bis zum Euphrat. Israel war die erste der Nationen, ein Segen für die Völker und ein mächtiges Zeugnis der herrlichen Grösse Gottes.
Und nun ist dieser Weinstock ganz verwüstet! Warum hat denn Gott dessen Mauern niedergerissen? Warum ist sein irdisches Volk seit Jahrhunderten unter alle Nationen zerstreut, schutzlos ihrer Willkür preisgegeben? Wir kennen die Antwort. Es hat den Bund mit Gott gebrochen, hat nicht Ihm, sondern den Göttern der Nationen gedient. In Jerusalem ist sogar Gottes Sohn verworfen und gekreuzigt worden. Darum ist der Fluch über dieses Volk gekommen. Wenn es aber in Busse und Reue zu seinem Gott umkehren wird, wird Er sich über sein Volk erbarmen, die Vertriebenen sammeln und ins Land zurückbringen, um es mit Segnungen zu überschütten.
8. Welches Bild, ausser dem einzelnen Weinstock, stellt ebenfalls Israel dar? (Jesaja 5,7a)
9. Was hatte Gott von seinem Weinberg erwartet? (Jesaja 5,2)
10. Und was brachte er stattdessen?
11. Was bedeuten die Trauben?
12. Und was die schlechten Beeren?
Darum finden wir auch beim Weinberg das gleiche Gericht wie beim Weinstock (Jesaja 5,5.6).
Wir beschäftigen uns nun mit weiteren Stellen, in denen Jesus das den Juden bekannte Bild des Weinbergs mit einigen weiteren Aspekten ergänzt.
13. Lesen Sie bitte das Gleichnis in Matthäus 21,33-41 aufmerksam durch. Wer ist/sind:
- der Hausherr: _____
_____ _____ _____ - der Weinberg: _____
_____ _____ _____ - die Weingärtner: _____
_____ _____ _____ - die Knechte: _____
_____ _____ _____ - der Sohn: _____
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Die Sendung des Sohnes Gottes war die letzte Erprobung des Volkes Israel, nachdem sie ihre Propheten abgelehnt hatten. Sie verwarfen und töteten ihren Messias. Damit hat sich der Weinstock Israel als völlig untauglich erwiesen und an seine Stelle tritt Jesus als der wahre Weinstock.
Bei dem Bild ist zu beachten, dass Jesus die Wurzel und der Stamm des Weinstocks ist. Die Menschen, die sich zu Ihm bekennen, sind Reben, d.h. die Zweige an diesem Stamm, an denen die Trauben wachsen sollen.
14. Welche zwei Arten von Reben gibt es am Weinstock? (Johannes 15,2)
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15. Wie werden die beiden verschiedenen Reben von Gott behandelt? (Gleiche Bibelstelle)
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Judas und Petrus sind typische Vertreter der beiden Rebarten. Der eine wird abgeschnitten, der andere gereinigt.
16. Was ist der Zweck der Reinigung der Rebe, die Frucht bringt? (Johannes 15,2b)
17. Wann nur kann eine Rebe Frucht bringen? (Johannes 15,4a)
18. Wann nur können wir als Jünger des Herrn Frucht bringen? (Johannes 15,4b)
19. Wozu dient die viele Frucht? (Johannes 15,8a)
20. Was passiert mit dem, der nicht im Herrn Jesus bleibt? (Johannes 15,6)
Es geht hier nicht um wahre Gläubige, sondern um Namenschristen, die kein Leben aus Gott haben. Bei einem von neuem geborenen Christen kann die Lebensverbindung mit Gott niemals durchschnitten werden, er kann nicht verloren gehen, ist er doch als Schaf von Jesus Christus immer in der Hand des guten Hirten (Johannes 10,28.29). Doch der leblose religiöse Bekenner kann keine Frucht bringen. Er wird hinausgeworfen, verdorrt und wird im Feuer verbrennen. Das ewige Gericht, der «zweite Tod» wird sein Teil sein.
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[1] Diese Beiseitesetzung ist zeitlich beschränkt. Gott wird sich seinem irdischen Volk wieder zuwenden und alle Verheissungen erfüllen, die er Abraham gemacht hat. Für weitere Einzelheiten verweisen wir auf den Kurs über den Römerbrief – Teil 3, Lektion 5 und Lektion 6.
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Beilage
Ich bin der wahre Weinstock
In Adam wurde alles verdorben, in Christus aber hat Gott alles wiederhergestellt. Als Mensch begann Christus von neuem die Geschichte des Menschen auf der Erde und eröffnete eine neue Haushaltung, die an die Stelle des Zeitalters des Gesetzes tritt. Ein neues Zeugnis – das christliche Zeugnis – ersetzt dasjenige Israels.