7. Abraham und David (Kapitel 4,1-25)

Am Beispiel von Abraham und David zeigt der Apostel nun, dass Menschen schon zur Zeit des Alten Testaments nicht durch gute Werke, sondern durch den Glauben Rechtfertigung und Vergebung der Sünden erlangten.

1 Was sollen wir nun sagen, dass Abraham, unser Vater nach dem Fleisch, gefunden habe? 2 Denn wenn Abraham aus Werken gerechtfertigt worden ist, so hat er etwas zum Rühmen – aber nicht vor Gott.

Wie wurde Abraham gerechtfertigt? Wäre es aufgrund seiner Werke geschehen, dann hätte Abraham sich auf die Brust schlagen und sagen können: «Ich wurde gerechtfertigt, aber ich habe auch Ordentliches dazu beigetragen.» Doch die Schrift belehrt uns anders:

3 Denn was sagt die Schrift? «Abraham aber glaubte Gott, und es wurde Ihm zur Gerechtigkeit gerechnet.» 4 Dem aber, der wirkt, wird der Lohn nicht nach Gnade zugerechnet, sondern nach Schuldigkeit. 5 Dem aber, der nicht wirkt, sondern an den glaubt, der den Gottlosen rechtfertigt, wird sein Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet;

Die Rechtfertigung aus Glauben wird dem bußfertigen Sünder auf der Grundlage der unumschränkten Gnade erwiesen. Sie ist ein Geschenk. Dem Wirkenden wird Lohn nach Schuldigkeit zugerechnet. Wenn jemand arbeitet, ist man verpflichtet, Ihm Lohn zu zahlen.

6 wie denn auch David die Glückseligkeit des Menschen ausspricht, dem Gott Gerechtigkeit ohne Werke zurechnet: 7 «Glückselig die, deren Gesetzlosigkeiten vergeben und deren Sünden bedeckt sind! 8 Glückselig der Mann, dem der Herr Sünde nicht zurechnet!»

Auch David hat ohne Werke Vergebung empfangen. Nach dem Gesetz hätte er für den Ehebruch mit Bathseba und den Mord an Urija den Tod verdient. Aber diese schwere Sünde wurde Ihm vergeben. Er hat das Glück der vergebenen Schuld in Psalm 32 beschrieben. Nun könnten die Juden hier einwenden, dass die Rechtfertigung durch den Glauben den Beschnittenen vorbehalten sei, denn sowohl Abraham als auch David waren beschnitten. Darauf geht der Apostel Paulus jetzt ein.

9 Diese Glückseligkeit nun, beruht sie auf der Beschneidung oder auch auf dem unbeschnittenen Zustand? Denn wir sagen, dass dem Abraham der Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet wurde. 10 Wie wurde er ihm denn zugerechnet? Als er in der Beschneidung oder als er in unbeschnittenem Zustand war? Nicht in der Beschneidung, sondern in dem unbeschnittenem Zustand. 11 Und er empfing das Zeichen der Beschneidung als Siegel der Gerechtigkeit des Glaubens, den er hatte, als er in dem unbeschnittenen Zustand war, damit er Vater aller wäre, die in unbeschnittenem Zustand glauben, damit auch ihnen die Gerechtigkeit zugerechnet werde; 12 und Vater der Beschneidung, nicht allein für die aus der Beschneidung, sondern auch für die, die in den Fußstapfen des Glaubens wandeln, den unser Vater Abraham hatte, als er in unbeschnittenem Zustand war.

Der Glaube wurde Abraham zur Gerechtigkeit gerechnet, als er noch nicht beschnitten war (1. Mose 15,6). Das Zeichen der Beschneidung empfing er später «als Siegel der Gerechtigkeit des Glaubens» (1. Mose 17,10 ff.). Abraham ist darum der geistliche Vater aller Gläubigen – aus den Juden und den Nationen. Für die Israeliten reicht es nicht aus, dass sie von Abraham abstammen, sondern sie müssen auch «in den Fussstapfen des Glaubens wandeln.»

13 Denn nicht durch Gesetz wurde dem Abraham oder seiner Nachkommenschaft die Verheissung zuteil, dass er der Welt Erbe sein sollte, sondern durch Glaubensgerechtigkeit. 14 Denn wenn die vom Gesetz Erben sind, so ist der Glaube zunichtegemacht und die Verheissung aufgehoben.

Als Gott dem Abraham weitreichende Verheissungen gab, existierte das Gesetz noch gar nicht. Er bekam sie nicht, indem er das Gesetz hielt, sondern durch Glaubensgerechtigkeit. Wenn man durch das Halten des Gesetzes Erbe der Verheissung werden könnte, würde der Glaube zunichtegemacht und die Verheissung aufgehoben.

15 Denn das Gesetz bewirkt Zorn; wo aber kein Gesetz ist, da ist auch keine Übertretung.

Es ist unmöglich, auf der Grundlage des Gesetzes Erbe zu werden. Die ganze Geschichte Israels beweist, dass das wahr ist. Das Gesetz vom Sinai hat nur den Eigenwillen im Menschen geweckt, der sich in der Übertretung des Gesetzes offenbart hat und infolgedessen den Zorn Gottes über den Sünder bringen musste. – Wenn es kein Gesetz gibt, gibt es auch keine Gesetzesübertretung, wohl aber Sünde. Das werden wir in Kapitel 5 sehen.

16 Darum ist es aus Glauben, damit es nach Gnade sei, damit die Verheissung der ganzen Nachkommenschaft fest sei, nicht allein der vom Gesetz, sondern auch der vom Glauben Abrahams, der unser aller Vater ist 17 (wie geschrieben steht: «Ich habe dich zum Vater vieler Nationen gesetzt»)

Warum gibt Gott dem Glauben einen solch wichtigen Platz? Damit Er Gnade erweisen kann! Dann gilt die Verheissung nämlich der ganzen Nachkommenschaft Abrahams, also beiden Menschengruppen, von denen weiter oben die Rede war. Abraham ist der «Vater» aller Juden und aller Heiden, die an den Herrn Jesus Christus glauben.

vor dem Gott, dem er glaubte, der die Toten lebendig macht und das Nichtseiende ruft, wie wenn es da wäre; 18 der gegen Hoffnung auf Hoffnung geglaubt hat, damit er ein Vater vieler Nationen würde, nach dem, was gesagt ist: «So wird deine Nachkommenschaft sein.» 19 Und nicht schwach im Glauben, sah er nicht seinen eigenen, schon erstorbenen Leib an, da er fast hundert Jahre alt war, und das Absterben des Mutterleibes der Sara, 20 und zweifelte nicht an der Verheissung Gottes durch Unglauben, sondern wurde gestärkt im Glauben, Gott die Ehre gebend, 21 und war der vollen Gewissheit, dass er, was er verheissen hatte, auch zu tun vermag. 22 Darum ist es Ihm auch zur Gerechtigkeit gerechnet worden.

Abraham besass einen sehr grossen Glauben, darin ist er uns ein leuchtendes Vorbild. Er glaubte, dass Gott aus dem Tod Leben hervorbringen kann. Er glaubte gegen jede Hoffnung. Die Tatsachen und Umstände in seinem Leben machten es unmöglich, dass er und Sara noch Kinder bekommen konnten. Aber obwohl es keine Hoffnung mehr gab, glaubte er! Denn Gott hatte Ihm verheissen, dass er «ein Vater vieler Nationen würde.»

Abraham zweifelte nicht, bei Ihm fand sich kein Unglaube. Durch diesen Glauben wurde Gott geehrt. Auch in unseren Tagen können wir Gott auf diese Weise ehren.

23 Es ist aber nicht allein seinetwegen geschrieben, dass es Ihm zugerechnet worden ist, 24 sondern auch unsertwegen, denen es zugerechnet werden soll, die wir an den glauben, der Jesus, unseren Herrn, aus den Toten auferweckt hat, 25 der unserer Übertretungen wegen hingegeben und unserer Rechtfertigung wegen auferweckt worden ist.

Das ist nicht nur wegen Abraham geschrieben worden, sondern auch wegen uns, denn wir glauben an Gott, der Jesus aus den Toten auferweckt hat. Er musste in den Tod gehen, um die Strafe für unsere Sünden zu empfangen. Dann hat Gott Ihn unserer Rechtfertigung wegen auferweckt. Der Tod und die Auferweckung des Herrn Jesus sind zwei Grundwahrheiten des christlichen Glaubens.

Beachten Sie unter den Beilagen den Artikel «Die geistliche Bedeutung der Beschneidung».

1. Kann ein Mensch durch eigene Anstrengung vor Gott gerecht werden?

2. Was ist dadurch ausgeschlossen?

3. Wo im 1. Buch Mose lesen wir, dass der Glaube Abrahams Ihm zur Gerechtigkeit gerechnet wurde?

4. In welchem Kapitel gab Gott dem Abraham die Beschneidung?

5. Wenn Menschen durch gute Werke vor Gott gerecht werden könnten, wäre die Errettung der __________ für geleistete Arbeit.

6. Weil sich niemand auf diese Weise selbst erlösen kann, schenkt Gott den Glaubenden die Gerechtigkeit aus _______________

7. Was für schwere Sünden hat sich David zuschulden kommen lassen?

  1. 2. Samuel 11,3-5: _______________
  2. 2. Samuel 11,14-17: _______________

8. Was wäre nach dem Gesetz die Strafe für David gewesen

  1. für den Ehebruch? (3. Mose 20,10)
  2. für den Mord? (4. Mose 35,30-31)

9. Warum vergab Gott David? (2. Samuel 12,13)

10. Abraham und David waren beschnitten. Ist die Beschneidung nötig, um gerechtfertigt zu werden?

11. Abraham war nicht beschnitten, als sein Glaube Ihm zur Gerechtigkeit gerechnet wurde. Er empfing die Beschneidung als ______________________________

12. Abraham ist der Vater aller Glaubenden. Welche Gruppen von Menschen umfasst das?

  1. Alle Glaubenden aus _______________
  2. Alle Glaubenden aus _______________

13. Was wäre die Folge, wenn man durch das Halten des Gesetzes Erbe der Verheissung werden könnte?

  1. Der Glaube _______________
  2. Die Verheissung _______________

14. Was bewirkt das Gesetz?

15. Ohne Gesetz gibt es auch keine _______________

16. Worin offenbarte sich der grosse Glaube Abrahams?

17. Warum gibt Gott dem Glauben einen so wichtigen Platz?

18. Was hat der Bericht über den Glauben Abrahams uns Christen zu sagen?

Downloads

Hier können Sie die Lektion als PDF-For­mu­lar herunterladen, aus­fül­len und zur Korrektur ein­sen­den.

Hier können Sie die Lektion als PDF herunterladen und aus­dru­cken.

Beilage

Die geistliche Bedeutung der Beschneidung

Um die geistliche Bedeutung der Beschneidung zu verstehen, ist es nötig, verschiedene Schriftstellen zu betrachten. Zuerst Römer 2,28.29:«Nicht der ist ein Jude, der es äusserlich ist, noch ist die äusserliche Beschneidung im Fleisch Beschneidung; sondern der ist ein Jude, der es innerlich ist …

weiterlesen

Nach oben scrollen