8. Die zukünftige Herrlichkeit (Kapitel 8,18-30)

Im Abschnitt, den wir in dieser Lektion behandeln, ist viel von Leiden die Rede. Wohl werden die Gläubigen einmal mit Christus verherrlicht werden, aber ihr Leben auf dieser Erde ist durch viele Leiden gekennzeichnet.

18 Denn ich halte dafür, dass die Leiden der Jetztzeit nicht wert sind, verglichen zu werden mit der zukünftigen Herrlichkeit, die an uns offenbart werden soll.

Der Geist Gottes möchte uns in den Schwierigkeiten ermutigen und uns ermuntern auszuharren. Deshalb lenkt Er unsere Blicke auf die kommende Herrlichkeit. Das ist eine persönliche Herzenshaltung. Darum lesen wir: «Ich halte dafür.» Je mehr mein Herz von der zukünftigen Herrlichkeit erfüllt ist, umso mehr hilft mir das, die Leiden zu ertragen, durch die ich gehen muss, so drückend sie auch sein mögen.

Paulus spricht in 2. Korinther 4,17 über «das schnell vorübergehende Leichte unserer Drangsal.» Und in 1. Petrus 1,6 lesen wir: «… die ihr jetzt eine kleine Zeit, wenn es nötig ist, betrübt seid durch mancherlei Versuchungen.»

Diese Leiden sind oft sehr schwer: Schwierigkeiten am Arbeitsplatz, in der Familie, Arbeitslosigkeit, körperliche und psychische Krankheit, Tod, Einsamkeit. Doch wenn wir in die Zukunft blicken und unsere Probleme mit der Herrlichkeit vergleichen, sind sie nicht wert, damit verglichen zu werden. Die zukünftige Herrlichkeit ist die vom Fluch der Sünde befreite Schöpfung im Tausendjährigen Reich.

19 Denn das sehnliche Harren der Schöpfung wartet auf die Offenbarung der Söhne Gottes.

Nicht nur die Menschen leiden unter den Folgen des Sündenfalls – die Schöpfung ebenfalls. Doch das bleibt nicht immer so. Die Schöpfung harrt sehnsüchtig auf «die Offenbarung der Söhne Gottes.» Damit ist der Augenblick gemeint, an dem die Gläubigen mit Christus in Herrlichkeit erscheinen werden.

20 Denn die Schöpfung ist der Nichtigkeit unterworfen worden (nicht freiwillig, sondern dessentwegen, der sie unterworfen hat), auf Hoffnung,

Die Schöpfung ist als Folge des Sündenfalls der Vergänglichkeit unterworfen. Das geschah, als Adam, den Gott als das Haupt seiner Schöpfung eingesetzt hatte, im Paradies in Sünde fiel. Er hat dadurch die ganze Schöpfung ins Verderben gerissen.

21 dass auch die Schöpfung selbst frei gemacht werden wird von der Knechtschaft des Verderbens zu der Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes.

Seither seufzt sie unter der Knechtschaft des Verderbens. Wie herrlich die Schöpfung vor dem Fall war, wissen wir nicht. Wir wissen aber, dass nach dem Urteil Gottes alles sehr gut war (1. Mose 1,31). Satan ist es gelungen, durch Adam diese Herrlichkeit zu zerstören. Aber wir dürfen uns darauf freuen, dass durch Jesus Christus die Schöpfung wieder frei gemacht werden wird.

22 Denn wir wissen, dass die ganze Schöpfung mitseufzt und mit in Geburtswehen liegt bis jetzt.

Jetzt seufzt die Schöpfung. Tiere, Pflanzen, die Umwelt, alles ist in Mitleidenschaft gezogen. Aber es wird grosse Veränderungen geben, wenn der Herr Jesus seine Herrschaft antreten wird. In Matthäus 19,28 wird diese Erneuerung «Wiedergeburt» genannt. Petrus spricht in Apostelgeschichte 3,21 von der «Wiederherstellung aller Dinge», von denen schon die alttestamentlichen Propheten geredet haben. Beide Bibelstellen deuten auf gewaltige Umwälzungen hin.

23 Nicht allein aber sie, sondern auch wir selbst, die wir die Erstlinge des Geistes haben, auch wir selbst seufzen in uns selbst, erwartend die Sohnschaft: die Erlösung unseres Leibes.

Wir besitzen die Erstlinge des Geistes, d.h. wir können uns durch den Geist Gottes schon jetzt am zukünftigen Segen erfreuen. Aber in den Leiden seufzen wir. Sie hindern uns, den Segen zu geniessen. Wir seufzen, doch wir erwarten die Sohnschaft: die Erlösung unseres Körpers, denn unser Körper ist noch nicht erlöst. Das wird geschehen, wenn der Herr zur Entrückung kommen wird (Philipper 3,21).

24 Denn in Hoffnung sind wir errettet worden. Eine Hoffnung aber, die gesehen wird, ist keine Hoffnung; denn was einer sieht, was hofft er es auch? 25 Wenn wir aber das hoffen, was wir nicht sehen, so warten wir mit Ausharren.

Die vollständige Erlösung ist noch zukünftig, deshalb spricht Paulus von Hoffnung. Das bedeutet aber nicht, dass es sich dabei um eine ungewisse Sache handelt. Die biblische Hoffnung ist keine ungewisse Angelegenheit. Das wird ganz deutlich aus Hebräer 6,18-19. Dort wird die Hoffnung mit einem «sicheren und festen Anker der Seele» verglichen.

26 Ebenso aber nimmt auch der Geist sich unserer Schwachheit an; denn wir wissen nicht, was wir bitten sollen, wie es sich gebührt, aber der Geist selbst verwendet sich für uns in unaussprechlichen Seufzern. 27 Der aber die Herzen erforscht, weiss, was der Sinn des Geistes ist, denn er verwendet sich für Heilige Gott gemäss.

In dieser Zeit des Wartens und Leidens haben wir das Vorrecht, dass wir unsere Sorgen im Gebet vor Gott bringen dürfen. Doch wir sind schwach. Wir wissen oft nicht, was wir in den Widerwärtigkeiten des Lebens bitten sollen. Glücklicherweise kommt uns da der Heilige Geist zu Hilfe. Er verwendet sich für uns und hilft uns, unsere Bedürfnisse vor Gott zu bringen.

Ein Seufzen kann etwas ausdrücken, das man nicht in Worte zu fassen vermag. Doch Gott versteht es. Er weiss, was der Sinn des Geistes ist.

28 Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken, denen, die nach Vorsatz berufen sind.

Dieser Vers ist schon unzähligen Kindern Gottes in schweren Prüfungen zum Trost gewesen. Die Worte «wir wissen» drücken ein unerschütterliches Vertrauen in einen Gott aus, der die Seinen liebt und keine Fehler macht. Das ist überaus kostbar in Tagen der Not.

Die, die Gott lieben, sind «nach Vorsatz berufen.» Gott kannte sie bereits vor Grundlegung der Welt, und Er hat sie berufen (siehe Epheser 1,4-5). Damals schon, im Schoss der Ewigkeit, hat Er sich mit den Seinen beschäftigt, und Er sah den Weg, den sie zurücklegen würden. Wer kann das verstehen? Aber es tut unseren Herzen gut zu wissen, dass ein solcher Gott für uns ist.

29 Denn welche er zuvor erkannt hat, die hat er auch zuvor bestimmt, dem Bild seines Sohnes gleichförmig zu sein, damit er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern. 30 Welche er aber zuvor bestimmt hat, diese hat er auch berufen; und welche er berufen hat, diese hat er auch gerechtfertigt; welche er aber gerechtfertigt hat, diese hat er auch verherrlicht.

Wir haben hier eine Kette, die von Ewigkeit zu Ewigkeit reicht:

  • In der Ewigkeit vor der Zeit hat Er sie zuvor erkannt
  • und auch zuvor bestimmt, dem Bild seines Sohnes gleichförmig zu sein.
  • In der Gegenwart hat Gott sie berufen
  • und gerechtfertigt, damit sie in seine Gegenwart passen.
  • In der Zukunft wird Er sie auch verherrlichen.

1. Womit vergleicht Paulus die Leiden, durch die alle Gläubigen zu gehen haben?

2. Wie fällt dieser Vergleich aus?

3. Wie umschreibt Paulus in 2. Korinther 4,17 die Schwierigkeiten?

4. Diese Leiden können aber sehr schwer sein. Führen Sie einige an.

5. Nicht nur die Menschen leiden. Wer noch?

6. Warum ist die Schöpfung der Vergänglichkeit unterworfen worden?

7. Wer wird die Schöpfung wieder von diesem Fluch frei machen?

8. Wann wird das sein?

9. In Vers 22 haben wir gelesen, dass die Schöpfung in Geburtswehen liegt. Wie wird die Erneuerung deshalb in Matthäus 19 genannt?

10. Wir erwarten die Sohnschaft. Was bedeutet das konkret? (Vers 23)

11. Warum wird diese zukünftige Rettung «Hoffnung» genannt?

12. Ist die christliche Hoffnung eine unsichere Sache?

13. Wie wird sie in Hebräer 6,19 genannt?

14. Wir wissen oft nicht, was und wie wir beten sollen. Wer verwendet sich dann für uns?

15. Wie tut Er das?

16. Warum ist Vers 28 in Notsituationen so wertvoll?

17. In den Versen 29 und 30 zählt der Apostel fünf Dinge auf. Zwei gehören in die Vergangenheit, zwei in die Gegenwart und eines ist zukünftig. Ergänzen Sie:

  1. In der Vergangenheit hat Gott die Glaubenden ______________________________
  2. In der Gegenwart hat Er sie ______________________________
  3. Und in der Zukunft wird Er sie ______________________________


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