8. Ist die Bibel zeitgebunden?

Es wird oft behauptet, dass die Bibel zeit- oder ortsgebunden sei. «Die Bibel», so sagt man, «ist ein orientalisches Buch, geschrieben in einer Zeit, die zweitausend und mehr Jahre hinter uns liegt. Wir, im Westen und in unserer Zeit, können das Buch nicht einfach so verstehen, und einige Vorschriften aus der Bibel können nicht so ohne weiteres bei uns Anwendung finden.» Diese Meinung weisen wir nachdrücklich zurück. Wir behaupten allerdings nicht, dass die Bibel keine zeitgebundenen Elemente enthält. Wie wir das meinen, wird diese Lektion deutlich machen.

1. Nach Matthäus 10,5-16 durften die Jünger kein Geld usw. mitnehmen «in ihren _______________. Wir würden heute sagen: «Nimm kein Geld mit in deiner (deinem) ____________________.

2. Der arme Lazarus wurde nach seinem Tod (Lukas 16) von den Engeln in ____________________ getragen. Wir denken vielleicht, Lazarus sei Abraham auf dem Schoss gesessen. Doch das ist nicht so zu verstehen. Der «Schoss Abrahams» ist ein Bild für die vollkommene Ruhe und Geborgenheit, die nach dem Tod das Teil eines jeden Erlösten sind.

3. Im Orient sass man zur Zeit Jesu nicht wie bei uns auf Stühlen an einem hohen Tisch, sondern man __________ zu Tisch (Markus 14,18) auf niedrigen Ruhebänken. Wer «im Schoss» eines anderen lag, nahm einen Ehrenplatz ein zu seiner Seite, was ihm gleichzeitig Ruhe und Geborgenheit verlieh. Einen ähnlichen Ausdruck finden wir in Johannes 1,18. Wer hatte diesen Platz beim Abendmahl eingenommen? (Johannes 13,23): _______________.

4. Die Beschreibungen in der Bibel, die sich auf Lebensweisen, Kleidung, Einrichtungen usw. beziehen, sind also meistens zeitgebunden. Könnte das nicht auch auf die Vorschriften zutreffen, die in der Bibel stehen? Hierzu vergleichen wir einmal Lukas 10,4 mit Lukas 22,35-37. In den beiden ersten Beispielen durften sie keinen _______________ mitnehmen, im letzten Beispiel sagt der Herr jedoch: «Aber jetzt, wer einen Geld­beutel hat, der _______________ ihn.»

Die erste Vorschrift bezog sich auf das Aussenden vor dem Kreuz, die zweite betrifft die Zeit danach. Die erste Vorschrift ist also «zeitgebunden» in dem Sinn, dass sie nur für eine bestimmte Zeit Gültigkeit hatte.

5. Ein anderes Beispiel: Als König Ahasja den Propheten Elia durch einen Obersten mit fünfzig Soldaten zu sich bringen lassen will, lässt Elia (2. Könige 1) _________________________ herabfallen, das die Soldaten tötete.

Als die Samariter sich weigern, den Herrn Jesus aufzunehmen, wollen Jakobus und Johannes dasselbe tun (Lukas 9,52-55). Doch der Herr wendet sich um «und ____________________ sie.» Das Handeln Elias war also richtig zu einer bestimmten Zeit oder unter bestimmten Umständen. Doch als Gott in Jesus Christus sein Volk aufsuchte, um ihm Gnade zu erweisen, mussten sich die Jünger in Übereinstimmung damit verhalten.

6. Auch die Art, wie Gott die Beziehung zwischen dem Menschen und sich «regelt», ist nicht für alle Zeiten gleich. Von Mose bis auf Christus stand Israel unter dem _______________. In Galater 3,19 wird gesagt, dass das Gesetz der Verheissung Abrahams hinzugefügt wurde «bis ______________________________». Das Gesetz diente als Erzieher (Galater 3,24), aber dann sagt Vers 25: ______________________________

Das lehrt uns auch Römer 6,14: «… denn ihr seid nicht _________________________.» So gesehen ist das Gesetz zeitgebunden. Wie wir das Gesetz auch in unserer Zeit anzuwenden haben, sagt uns 1. Timotheus 1 Vers _____ bis _____.

7. Aus diesen Beispielen wird deutlich, dass auch Vorschriften zeitgebunden sein können; doch das bestimmen nicht wir, sondern die Schrift selbst legt das fest. Wenn es nun um Vorschriften im Neuen Testament geht, die an Gläubige aus den Nationen (Heiden) gerichtet sind, so haben wir in keiner Weise das Recht, diese Anordnungen für zeitgebunden zu erklären und zu sagen: «Das gilt nicht mehr für uns und für unsere Zeit.» Es geht auch nicht um die Frage, ob wir eine Vorschrift wichtig finden, ob wir deren Sinn verstehen, ob wir das Einhalten noch für möglich halten usw. Gott glauben bedeutet: Gott bedingungslos mit geweihtem Herzen gehorchen. Ein Beispiel in diesem Zusammenhang: Von welchen vier Dingen mussten die Gläubigen aus den Nationen sich laut Apostelgeschichte 15,20 enthalten?

  1. ______________________________
  2. ______________________________
  3. ______________________________
  4. ______________________________

Das lesen wir auch in Vers 29 und in Apostelgeschichte 21 Vers _____

8. Dass wir uns von der Hurerei enthalten sollen, verstehen wir alle. Niemand wird das anfechten. Doch das Verbot, Blut zu essen? Warum soll denn das verboten sein? – Aber auch dann, wenn wir den Sinn dieses Verbots nicht verstehen, haben wir kein Recht, es zu missachten oder zu denken, es habe nur für die damalige Zeit gegolten.

9. Eine erklärende Ergänzung zum Vorangegangenen. Was durfte der Mensch im Garten Eden essen? (1. Mose 1,29)______________________________

Nach der Sintflut erhält der Mensch die Erlaubnis, auch _______________ zu essen (1. Mose 9,3). Was wurde Noah und seinen Nachkommen jedoch damals ausdrücklich verboten? (1. Mose 9,4) _________________________

Der Grund dafür ist, dass der Mensch erkennen soll, dass Gott der Schöpfer allen Lebens ist! Das Blut ist nämlich der Träger des Lebens oder der Seele. Die Menschen haben sich wenig an dieses Verbot gehalten. Deshalb muss Gott es für sein Volk Israel wiederholen (siehe 3. Mose 17,11.12). Dort gibt der HERR auch die Erklärung dazu: «… denn das Blut _________________________.»

Jedes Blutvergiessen weist hin auf Golgatha, wo der Sohn Gottes sein Leben lassen musste. Das Blut als Träger des Lebens und als Sühnungsmittel gehört nur Gott. Das ist so, ob ich nun die Verbindlichkeit dieser Symbolik anerkenne oder nicht; ich habe nicht das Recht etwas für zeitgebunden zu erklären, was Gott als allgemeine Vorschrift in seinem Wort angibt.

Beachten Sie die Beilage «Warum hat Gott das Essen von Blut verboten?»

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Beilage

Warum hat Gott das Essen von Blut verboten?

Nach Apostelgeschichte 15,29 sollen wir uns enthalten von Blut und Ersticktem. Nun wird demgegenüber oft eingewendet, dass der Herr Jesus in Matthäus 15,11 sagte: «Nicht was in den Mund eingeht, verunreinigt den Menschen, sondern was aus dem Mund ausgeht.» Ist dieser Einwand berechtigt?

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