Jona und der Fisch

Manche Menschen empfinden intellektuelle Schwierigkeiten bei der Geschichte von Jona, weil sie meinen, dass die Schrift von einem Wal spricht. Nun, ein gewöhnlicher Wal, der vom Plankton (von den kleinen schwimmenden Pflanzen und Tieren im Meer) lebt, besitzt einen derart schmalen Schlund, dass er unmöglich einen Menschen verschlingen könnte. Aber obwohl der gewöhnliche Wal so beschaffen ist, gibt es die sogenannten Pottwale, die einen Menschen ohne weiteres verschlingen könnten. Dann gibt es die Haifisch-Wale (englisch shark whales), die leicht einen Menschen verschlingen könnten. Letztere sind natürlich keine Säugetiere. Ferner behauptet man, dass es unmöglich wäre, von irgendeinem Tier verschlungen zu werden, drei Tage im Bauch zu verharren und dann wieder lebendig ausgespien zu werden. Man behauptet, dass man von den Zähnen verletzt werden würde, dass die starken Säfte der Verdauung die Haut und die weichen Teile des Körpers auflösen und verdauen würden, so dass man verbluten würde. Man würde an Schock sterben, wie wenn man sich sehr stark verbrennt. Ferner würde man, so wird versichert, ersticken, weil nicht genügend Sauerstoff vorhanden sei.

All diese Gründe stellen gute «Beweise» dar, um nicht an die Geschichte von Jona glauben zu können. Dagegen muss man aber feststellen, dass, obwohl diese Theorien begründet werden, sie den Tatsachen nicht entsprechen. Denn in den letzten 50 – 80 Jahren sind Matrosen von gewissen Walarten tatsächlich verschlungen worden. Sie sind nicht immer wieder lebendig befreit worden, oft konnte man nur ihre Leichen bergen. Hier wollen wir kurz von einem Fall erzählen, der als eidesstattliche Erklärung niedergeschrieben wurde.

Eine Mannschaft war mit einem kleinen Boot vom Mutterschiff hinausgefahren, um Wale zu harpunieren. Sie erspähten ein sehr grosses Tier und harpunierten es erfolgreich. Das Tier wurde wütend, schoss auf das Boot zu und schlug um sich, wobei das Boot kenterte. Die ganze Mannschaft fiel ins Wasser und schwamm dem Mutterschiff zu, von wo aus man alles beobachtet hatte. Aber das wütende Tier griff erneut an, und ein Mann verschwand. Dieser Mann berichtete unter Eid, dass er auf einmal von einer mächtigen Welle ergriffen wurde, wonach es um ihn herum plötzlich stockfinster und entsetzlich warm wurde. Er merkte, wie er glatte, elastische Wände hinabglitt, und nach einigen Sekunden landete er in einem scharfen heissen Brei, der ihn sehr angriff. Er tastete um sich, um nach Halt zu suchen, wobei er allerlei halbfeste Gegenstände gewahrte, die oft auf seine Bewegungen reagierten. Er berichtete, dass der Gestank in dieser schwülen Luft nicht auszuhalten sei. Schrecken ergriff ihn, als er erkannte, wo er sich befand, nämlich im Bauch des harpunierten, wütenden Tieres.

Haben Sie jemals einen Hühnermagen geöffnet? Wissen Sie, wie es dort aussieht? Wissen Sie, wie es dort riecht? Möchten Sie sich darin befinden? Der Matrose befand sich in einer wahrhaftigen Totenhöhle, wo lauter halbtote, halbverdaute Gegenstände im Brei um ihn herumschwammen. Jona beschreibt den Bauch als einen «Schoss des Scheols», d.h. «Schoss der Hölle oder des Todes». Der Matrose lebte in einer echten Totenhöhle, in einer Totenhölle, im Schoss des Scheols, wie der Prophet Jona seine eigene Lage treffend beschrieb.

Er versuchte verzweifelt, die glatten Wände hinaufzuklettern, um herausgelangen zu können. Jedoch gelang es ihm nicht, er arbeitete sich ein wenig hoch und glitt dann jedes Mal wieder zurück. Der scharfe Brei und die erstickende Luft griffen ihn derart an, dass er bald wahnsinnig und ohnmächtig wurde. Das Tier tauchte nach einiger Zeit wieder an die Oberfläche und wurde dort von dem wartenden Schiff getötet. Beim Aufschneiden fand man den vermissten Mann. Er lag bewusstlos da, lebte aber noch. Seine Haut war sehr gelb, seine Augen und Ohren stark angegriffen. Als er nach langer Zeit zu sich kam, war er wahnsinnig. Aber nach einigen Monaten genas er, und auf Wunsch anderer gab er eine eidesstattliche Erklärung über seine schrecklichen Erlebnisse ab. Diese eidesstattliche Erklärung kann man im Buch von Dr. Rimmer «Science and Religion» lesen.

Also, die biblische Geschichte von Jona ist tatsächlich möglich, sie hat sich sogar mehrmals, wie Rimmer berichtet, in letzter Zeit wiederholt. (B.S.)

Aus «300 Fragen zur Bibel – Schwierige Stellen und ihre Erklärung» Schwengeler-Verlag, CH-9442 Berneck

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