1. Mose 20
Lange Zeit hatte Abraham unter den Terebinthen Mamres gewohnt, getrennt von der Welt und in Gemeinschaft mit seinem Gott. Eine gesegnete Zeit! Wir müssen wachsam sein, damit ein solcher Zustand anhält: «Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung kommt; der Geist zwar ist willig, das Fleisch aber schwach» (Mk 14,38). Ob Abraham darin gefehlt hat? Auf jeden Fall versteht Satan es, Momente fehlender Wachsamkeit auszunützen und uns aus der Nähe Gottes zu wegzulocken.
In Lektion 2 haben wir gesehen, wie Abraham wegen einer Hungersnot nach Ägypten gezogen ist. Hier wird uns kein Grund dafür angegeben, weshalb Abraham in das Land des Südens zieht. Wir sehen aber, dass das Herz des Gläubigen, das nicht in Gemeinschaft mit seinem Gott ist, voller Befürchtungen ist. «Gewiss ist keine Gottesfurcht an diesem Ort, und sie werden mich töten um meiner Frau willen.»
So vereinbart Abraham mit Sara, sie als seine Schwester auszugeben. Er belügt Abimelech und veranlasst auch seine Frau zur unwahren Behauptung: «Abraham ist mein Bruder.» Ist denn das so schlimm? Sie waren doch Halbgeschwister, hatten den gleichen Vater, aber nicht die gleiche Mutter. Ja, eine halbe Wahrheit, das Verschweigen von Tatsachen, ist oft gefährlicher als eine ganze Lüge. Durch ihr Verhalten bringen Abraham und Sara den König von Gerar, Abimelech, in Versuchung, eine grosse Sünde zu begehen.
Sara verschweigt ihre wahre Beziehung zu Abraham. – Wie leicht verleugnen wir Christen unsere wahre Beziehung zu Christus, sei es durch unser Verhalten oder durch unsere Worte! Bitten wir ihn um Kraft zu einem klaren Bekenntnis!
Wie kommt Abraham aus dieser schwierigen Situation heraus, in die er sich selbst manövriert hat? Gott schreitet ein! «Wo aber die Sünde überströmend geworden ist, ist die Gnade noch überreichlicher geworden» (Röm 5,20). Welch einen gnädigen Gott haben wir! Er spricht im Traum zu Abimelech und setzt ihn unter Druck, damit er Sara wieder frei gibt.
Darauf kommt es zu einer Auseinandersetzung zwischen Abimelech und Abraham, die für Abraham sehr demütigend ist. Die Lauterkeit des Heiden Abimelech ist allen offenbar, während Abraham und Sara als Lügner dastehen, ja noch mehr: als solche, die kein Vertrauen in Gott haben und voller Menschenfurcht sind.
Auch heute nimmt es dem Zeugnis Gottes in der Welt jede Kraft, wenn wir Christen nicht wahr sind. Ein solches Verhalten nimmt dem Dienst die Kraft (2. Kor 6,3).
Gott übersieht die Verfehlungen der Seinen nicht. Oft müssen wir die Folgen falschen Verhaltens spüren. Doch immer bleibt wahr, was der Apostel Johannes sagt: «Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit» (1. Joh 1,9).
Auch wenn wir gefehlt haben, so bleibt doch unsere Stellung «in Christus» unveränderlich (Eph 2,4-6). Das sehen wir auch hier. Gott sagt zu Abimelech: «Er ist ein Prophet.» – Möchten wir uns immer bewusst sein, in welch hohe Stellung wir durch die Gnade versetzt wurden und uns dementsprechend verhalten.
1. Die Lüge hat ihren Ursprung in Satan (Joh 8,44). Unwahrheiten sind für Gott ein Gräuel. Was lesen wir in Titus 1,2?
Hebräer 6,18 bestätigt uns diese Tatsache.
2. Wie beschreibt David in Psalm 17,3 echte Aufrichtigkeit?
3. So etwas kann von keinem Menschen gesagt werden. Es ist ein prophetischer Hinweis auf Jesus Christus. Nur er war in seinen Äusserungen immer absolut aufrichtig. Mit welchen Worten sagt er das in Johannes 8,25?
4. Petrus bestätigt uns, dass in Jesus Christus keine Lüge war. Notieren Sie seine Aussage in 1. Petrus 2,22:
5. Das soll uns ein Ansporn sein, unserem Herrn nachzueifern. In Epheser 4,25 erwähnt der Apostel Paulus zwei Dinge. Wir sollen
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Lesen Sie auch Kolosser 3,9.
6. Was wird die ewige Bestimmung der Lügner sein (Off 21,8)?
7. Welcher Vers in 1. Mose 20 zeigt uns, dass Ehebruch in den Augen Gottes eine schwere Sünde ist?
8. Gott hilft uns auch dann, wenn wir aus eigenem Verschulden in eine Notlage kommen. Ein Beispiel dafür haben wir im Gleichnis vom verlorenen Sohn. Wir finden seine Geschichte in Lukas 15,11-32. Er verlangte unverschämt die vorzeitige Auszahlung seines Anteils am Erbe, ging von zu Hause weg und verprasste alles. Sollte so einem noch geholfen werden? Ja, Gott tut das. Was ist von unserer Seite die Voraussetzung dafür, dass Gott hilft?
9. Auch wenn Gott in seiner Gnade immer bereit ist zu vergeben, so ist Sünde im Leben eines Gläubigen doch eine ernste Sache. Wir sehen das bei David. Er hatte mit Bathseba Ehebruch begangen und, um die Sache zu vertuschen, ihren Mann umbringen lassen (2. Sam 11 – 12). Gott schickte den Propheten Nathan zu ihm, David bekannt seine Sünde und Gott vergab ihm. Doch was sagt der Prophet in 2. Samuel 12,14?
So wird auch heute der Name von Jesus Christus gelästert, wenn Christen – die ja nach seinem Namen genannt sind – sich ungebührlich betragen.
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