7. Abraham (2)

Am Schluss der vorangehenden Lektion haben wir gesehen, dass Gott Abraham anwies, in das Land Morija zu ziehen, um dort seinen Sohn als Brandopfer zu opfern. Als sich Abraham von seinen Knechten verabschiedete, sagte er ihnen: «Bleibt ihr hier mit dem Esel; ich aber und der Knabe wollen bis dorthin gehen und anbeten und dann zu euch zurückkehren» (1. Mose 22,5). Abraham hatte den Befehl, seinen Sohn zu opfern, direkt von Gott erhalten. Nun schickt er sich an, diesen schweren Auftrag auszuführen. Wir vernehmen keine Widerrede, kein «aber» aus seinem Mund. Er stand frühmorgens auf, um an den Ort zu gehen, den Gott ihm als Opferstätte für seinen Sohn zeigen wollte.

Können wir uns vergegenwärtigen, was dieser göttliche Auftrag für das Herz Abrahams bedeuten musste? Er hatte nur diesen einen Sohn, und er liebte ihn innig. 25 Jahre hatte er auf ihn gewartet und alle seine Hoffnungen betreffs der Verheissungen Gottes ruhten auf ihm. Nun soll er diesen Sohn hergeben, ihn gar selbst auf dem Altar opfern! Aber Abraham gehorcht. Abraham glaubte Gott; er setzte sein ganzes Vertrauen auf Ihn und auf seine Verheissungen, und dadurch wurde er ermuntert und gestärkt, dem Befehl Gottes Folge zu leisten. Ja, er urteilte, dass Gott Isaak auch aus den Toten aufzuerwecken vermochte (Hebräer 11,19).

Wir haben bereits festgestellt, dass in 1. Mose 22 das Wort «anbeten» das erste Mal in der Bibel erwähnt wird. Wir wollen jetzt ein wenig über den Inhalt dieses Kapitels nachdenken. Wir können daraus einiges bezüglich unseres Themas «Anbetung» lernen.

1. Lesen Sie bitte 1. Mose 22 sorgfältig durch. Gott konnte Abraham den Auftrag erteilen, Ihm seinen Sohn zu opfern. Können Sie eine Erklärung dafür geben, warum Er von Lot nie etwas dergleichen gefordert hat? 

2. Um opfern zu können, musste Abraham in das Land Morija ziehen. Gott würde ihm in diesem Land einen bestimmten Berg zeigen. Erinnern Sie sich noch, was der Name dieses Landes bedeutet?

3. In der vorherigen Lektion haben wir schon gesehen, dass dieser Ort im Land Morija für Gott sehr wichtig war. Was geschah an diesem Ort

  1. während der Regierung Davids? (1. Chronika 21,18.19)
  2. während der Regierung Salomos? (2. Chronika 3,1.2)

Gott schickt also Abraham nicht an irgendeinen Ort. Nein. Er musste den Ort aufsuchen, wo Gott eines Tages, in ferner Zukunft, seinen Namen wohnen lassen würde.

In Lektion 14 werden wir auf diesen Ort zurückkommen.

4. Glauben Sie, dass sich Abraham an dem Tag, an dem er seinen Sohn opfern sollte, sehr wohl gefühlt hat?

5. Warum, denken Sie, hat es Abraham trotzdem getan?

6. Wusste Abraham im Voraus, dass er Isaak nicht zu töten brauchte? Nehmen Sie zur Beantwortung dieser Frage Hebräer 11,17-19 zu Hilfe.

Wenn wir alles Wesentliche, was die Anbetung betrifft, Punkt für Punkt zusammenfassen, können wir Folgendes feststellen:

  • Wenn wir Gott, unseren Vater, anbeten wollen, müssen wir unser ganzes Leben Ihm zur Verfügung stellen – Lot konnte nicht anbeten.
  • Es geht bei der Anbetung nicht darum, etwas von Gott zu bekommen, sondern darum, Ihm etwas zu bringen.
  • Gott bestimmt den Ort, wo wir anbeten sollen, nicht wir!
  • Er selbst ersieht das Opfer.
  • Es kommt bei der Anbetung nicht darauf an, wie und was wir fühlen, sondern darauf, was unser himmlischer Vater empfindet.
  • Die Art und Weise, in der wir anbeten, ist eine Sache des Gehorsams! Wir möchten es doch so tun, wie Gott es gesagt hat.
  • Auch wenn wir nicht anbeten, um gesegnet zu werden, bekommen wir doch einen Segen. Auch Abraham bekam einen reichen Segen (Verse 16-19).

Jetzt kommt etwas sehr Wichtiges, das wir in unsere Herzen einprägen wollen!

7. Gibt Gott Abraham die genaue «Adresse» des Ortes, an dem er opfern muss?

8. Was sagt ihm Gott in 1. Mose 22,2 lediglich?

In Apostelgeschichte 9,11 gibt Gott dem Jünger Ananias in Damaskus genau an, in welchem Haus er Paulus finden werde. Und in Kapitel 10,5.6 teilt er dem Hauptmann Kornelius in Cäsarea ebenfalls die genaue Adresse mit, wo der Apostel Petrus sich aufhält.

Wir könnten uns nun fragen: «An welchen Ort und in welches Haus muss ich gehen, wenn ich mich mit Gläubigen versammeln will, um anzubeten?» Das ist eine gute Frage. Zweifellos könnte sie Gott ohne weiteres beantworten. Aber Er tut es nicht ohne weiteres.

Abraham musste zuerst in das Land Morija ziehen, und erst dort wollte Gott ihm den Berg zeigen, wo er opfern sollte. Gott zeigt uns nicht immer sofort den ganzen Weg, den wir einschlagen sollen. Er zeigt ihn uns oft nur schrittweise. Zuerst müssen wir Ihm gehorchen und einen ersten Schritt gehen. Dann zeigt Er uns den nächsten. Das ist oft eine grosse Glaubensprüfung für uns!

9. Ein weiteres Beispiel finden wir in der Geschichte aus 1. Samuel 16. Der Prophet Samuel bekommt den Auftrag, jemand zum König zu salben.

  1. Was sagt Gott im zweiten Teil von Vers 1 zu Samuel?
  2. Was sagt Gott ihm im zweiten Teil von Vers 3?
  3. In welchem Vers sagt Gott endlich, wer es sein muss?

Gott sagt dem Propheten also nicht einfach: «Geh nach Bethlehem und salbe David zum König», sondern: «Geh, und ich werde es dir zeigen.» Zuerst musste Samuel gehorchen – und er gehorchte wirklich – und Gott zeigte ihm, wen er salben musste.

Wer heute den Ort finden will, wo der «geistliche Altar» ist, wo man Gott als Anbeter nahen kann, um Ihm gemäss 1. Petrus 2,5 «geistliche Schachtopfer durch Jesus Christus darzubringen», muss denselben Weg beschreiten wie Samuel, nämlich den Weg des Gehorsams und der Unterordnung unter Gottes Wort. Gott wird ihm klar den Ort zeigen, wo der Herr Jesus seine persönliche Gegenwart verheissen hat, nämlich dort, wo Gläubige versammelt sind zu seinem Namen hin. Damals, zur Zeit des Alten Testaments, war es buchstäblich ein einziger Ort inmitten Israels, wo Gott wohnte und wohin der gottesfürchtige Israelit ging, um seine Opfer darzubringen. Heute aber wird Gott in der Glückseligkeit seiner Gegenwart in der Person seines Sohnes dort gekannt, wo «zwei oder drei im Namen Jesu versammelt sind» (Matthäus 18,20).

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