Der Name «Jehova» oder «Jahwe»

(In den meisten Bibelübersetzungen mit «HERR» wiedergegeben)

Im Alten Testament findet sich der Name «HERR» («Jahwe», «Jehova») annähernd 7000-mal. «HERR» ist somit die mit Abstand häufigste Bezeichnung Gottes in der Bibel.

Möglicherweise ist «Jahwe» die korrekte Aussprache. Doch dies tut aus zwei Gründen nichts zur Sache:

  • Im Hebräischen hängt der Sinn der Wörter im Wesentlichen an den Konsonanten. Daher schrieb man hebräisch ursprünglich nur mit Konsonanten. Ob man nun den im Grundtext der Bibel JHVH geschriebenen Namen «Jahwe(h)» oder «Jehova(h)» ausspricht, ist im Prinzip egal. Die Bedeutung des Namens bleibt dabei völlig unverändert.
  • Im Lauf der Jahrtausende und Jahrhunderte hat sich die Aussprache des Hebräischen laufend verändert. Die Aussprache eines Mose klang völlig anders als die Maleachis. Während sich die Vokale änderten, blieb jedoch die Schreibweise der Konsonanten erstaunlich konstant.

Der Name «HERR» (JHVH) ist von der Wurzel HVH (sprich: havah) abgeleitet. Dieses Verb bedeutet «sein». In 2. Mose 3 erklärte Gott selbst Mose gegenüber diese Wortherkunft. Er umschrieb den Namen «HERR» mit «Ich bin, der ich bin» (2. Mo 3,14.15.18). «Ich bin» ist die erste Person Einzahl von «sein».

Das althebräische Verbalsystem kennt keine absoluten Zeitstufen wie das Deutsche. Daher ist es möglich, «Ich bin, der ich bin» auch noch anders wiederzugeben. Alle folgenden neun Übersetzungen ergeben zusammen den eigentlichen Sinn:

  1. Ich bin, der ich bin
  2. Ich bin, der ich war
  3. Ich bin, der ich sein werde
  4. Ich war, der ich war
  5. Ich war, der ich bin
  6. Ich war, der ich sein werde
  7. Ich werde sein, der ich sein werde
  8. Ich werde sein, der ich bin
  9. Ich werde sein, der ich war

Die in 2. Mose 3,14 gewählte Verbform, der Durativ, drückt aus, dass das Sein Gottes beständig und ununterbrochen fortdauert.

Aus dem bisher Gesagten wird deutlich, dass «» somit der «Ewigseiende» oder der «Unwandelbare» bedeutet.

In Offenbarung 1,4 wird «HERR» folgendermassen umschrieben: «… der da ist und der da war und der da kommt …»

In Hebräer 13,8 wird auch an die Bedeutung des Namens «HERR» gedacht, wenn von dem ewigen Sohn Gottes gesagt wird: «Jesus Christus ist derselbe gestern und heute und in Ewigkeit.»

Wir ändern uns ständig, und unser Gefühlsleben geht auf und ab. Zudem sind wir dauernd in Gefahr, von den Zeitströmungen beeinflusst und negativ verändert zu werden. Es ist darum notwendig, dass wir in dem «Unwandelbaren» unsere Zuflucht suchen. «Der Name des HERRN ist ein starker Turm; der Gerechte läuft dahin und ist in Sicherheit» (Spr 18,10).

Wie glücklich ist doch der, dessen Grundlage der Herr Jesus ist, «der Fels der Ewigkeiten», wie Jesaja Ihn nennt (Jes 26,4). In Ihm allein ist wahre Sicherheit, Festigkeit und damit Bewahrung und Hilfe zu finden.

Aus «halte fest», Jahrgang 1989, Seite 105 (Roger Liebi)

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