Vergebung duldet keinen Aufschub

Vor mir liegt ein altes Buch; alt, aber doch ganz aktuell: die Bibel. Sie behandelt die Frage, die in ihrer Wucht und in ihrem ganzen Ernst für jeden von grosser persönlicher Bedeutung ist. Eine Frage, über die jeder Bescheid wissen muss.

Welche Frage? – Nun, die Frage der Schuld, der Schuld des Menschen vor Gott. Gott behandelt diese Frage erstrangig, denn Sündenschuld ist keine Neben- oder Privatsache. Nicht meine Ansicht bestimmt, was Sünde ist, sondern Gott.

Sünde ist die eigenwillige Natur des Menschen, eine absolut tödliche Erbschaft, die von Gott trennt. Sünde bezeichnet nicht einzelne Verfehlungen des Menschen, sondern den Zustand des Menschen (des Sünders), der nicht nach Gottes Willen fragt, mit der grundsätzlichen Zielverfehlung des Lebens.

Die Sünde produziert Sünden, und die sind real, alles das, was wir tun. Lesen Sie hierzu z.B. einmal im Brief an die Galater Kapitel 5, Verse 19-21. Gott nennt die Sünde beim Namen. Wie gross ist doch das Schuldkonto jedes Menschen Gott gegenüber, da hat jeder eine unüberschaubar lange Liste. Ein Konto, das ganz genau und auf höchster Instanz unbestechlich geführt und fällig wird. Daran kann niemand rütteln.

Merken wir jetzt die Wichtigkeit dieses ungeliebten Themas und wie es jeden ganz persönlich betrifft? Im Brief an die Römer Kapitel 3, Vers 23, lesen wir: «Alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes.» Alle – ohne Ausnahme.

Ist das nicht auch die Sprache des eigenen Gewissens: schuldig, sündig und verloren! Oder ist das Gewissen schon so verhärtet und gefühllos?

Was ist zu tun?

Zuerst Gottes Urteil über mich ehrlich anerkennen und nicht alles unter den bunten Teppich von Ausreden und Entschuldigungen kehren, indem man andere beschuldigt (wie Adam und Eva) oder auf die Umstände schiebt oder gar verharmlost und verdrängt. Auch eigene Leistungen und gute Vorsätze sind völlig untauglich, um vor Gott bestehen zu können.

Der Mensch hat Gottes Zorn und Gericht verdient. Es ist schrecklich, unversöhnt in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen.

Schuld kann nicht vergessen oder übersehen werden. Gott kann und will sie gerne in seinem Sohn Jesus Christus vergeben. Er will Gnade vor Recht ergehen lassen. Das ist aber nur möglich, wenn man sich nicht länger sträubt vor dem Eingeständnis der Schuld. Nur ein aufrichtiges Bekenntnis, Buße (Umkehr) und die Bitte: «O Gott, sei mir, dem Sünder, gnädig» bringen Versöhnung. Sündenerkenntnis ist ein harter Schlag. Nur sieben Worte. Ein einziger Hilferuf, und der arme belastete Zöllner fand die Erlösung.

Gottes Therapie ist gründlich, das sehen wir bei David in Psalm 51:

  1. Seine Traurigkeit über seine Sünde (Betrübnis)
  2. Sein Sündenbekenntnis vor Gott (Buße)
  3. Seine Hoffnung auf Vergebung (Heil).

Noch ist es Zeit, höchste Zeit, Vergebung der Sündenschuld zu empfangen, denn in 1. Korinther 7, Vers 29, lesen wir: «Die Zeit ist gedrängt» und Vers 31: «Die Ge­stalt dieser Welt vergeht.»

Jesus Christus ist gekommen, um Sünder zu erretten. Deshalb ruft Er noch heute jeden persönlich: «Komm her zu mir! Damit jeder, der an mich glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.» Gott ist reich an Vergebung wegen seiner vielen Liebe. Wenn andere Ihm den Rücken kehren, tun Sie es nicht!

Noch kann jeder, der will, Vergebung empfangen. Sie entscheidet über die Ewigkeit des Lebens: Himmel oder Hölle, ewiges Leben oder Verdammnis. «Glückselig der, dessen Übertretung vergeben, dessen Sünde zugedeckt ist» (Psalm 32,1). Diese Vergebung ist wichtiger als alles andere und duldet keinen Aufschub!

Aus einem Traktat (A.K.)

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