Wir haben in der ersten Lektion gesehen, dass einige Feste direkt mit den verschiedenen Ernten in Israel in Verbindung standen. Nun, die Darbringung der Erstlingsgarbe geschah zu Beginn der gesamten Erntezeit.
1. Wann sollte es im Gegensatz zu den ersten beiden Festen erstmals gefeiert werden? (3. Mose 23,10)
2. Warum konnte es erst dann gefeiert werden?
3. Welches Getreide wurde in Israel zuerst geerntet? (2. Mose 9,31.32; Ruth 1,22; 2,23; 2. Samuel 21,9)
4. Wann sollte die Garbe dargebracht werden? (3. Mose 23,11)
5. Welcher Sabbat ist hier gemeint?
Da das Fest der ungesäuerten Brote sieben Tage dauerte, war darunter genau ein Sabbat. Am Tag, der diesem Sabbat folgte, wurde die Garbe dargebracht.
Auch die Darbringung der Erstlingsgarbe geschah also im ersten Monat, der «Abib» heisst, was übersetzt «grüne Ähren» bedeutet. Je nach Witterung konnte es sein, dass die Gerste noch nicht ganz reif war, ganz sicher war es der Weizen noch nicht, da er später reift (2. Mose 9,32).
Bevor wir weiter auf Einzelheiten dieses Tages eingehen, wollen wir zuerst einmal klären, was die geistliche, prophetische Bedeutung dieser Handlung ist.
6. Was meint Johannes der Täufer, wenn er von dem Herrn Jesus sagt, dass er seinen Weizen in seine Scheune sammeln wird? (Matthäus 3,12)
Auch an vielen anderen Stellen im Neuen Testament wird die Frucht des Feldes mit Menschen verglichen. Nun gibt es Frucht, Erstlinge der Frucht, und es gibt die Garbe der Erstlinge. Mit den Erstlingen der Frucht wollen wir uns in der nächsten Lektion beschäftigen, mit der allgemeinen Frucht erst gegen Ende des Kurses. Jetzt geht es um die Garbe der Erstlinge oder den Erstling.
7. Was versteht die Schrift unter dem Erstling der Entschlafenen? (1. Korinther 15,20)
8. Drei Verse weiter in diesem Kapitel finden wir eine bedeutsame Reihenfolge:
- der Erstling, Christus
- dann die, die des Christus sind
- dann das Ende
Was wird damit gemeint? (1. Korinther 15,23.24)
9. In Kolosser 1,18 und Offenbarung 1,5 finden wir in Bezug auf die Auferstehung des Herrn Jesus einen Ausdruck, der dem Wort «Erstling» entspricht. Welchen?
Das ist also die Bedeutung der Erstlingsgarbe, es ist Christus, der Erstling, der Erstgeborene aus den Toten, bzw. der Erstgeborene der Toten.
Nun verstehen wir auch, warum die Darbringung der Erstlingsgarbe am Sabbat nach dem Passah geschah. Der Herr Jesus starb am 14. des ersten Monats, am Tag des Passahs an einem Freitag. Am 15. begann das Fest der ungesäuerten Brote. In diesem Jahr fiel der Beginn auf einen Samstag, das heisst, einen Sabbat, der deswegen auch gross genannt wird (Johannes 19,31). Am Tag nach dem Sabbat, dem ersten der Woche, ist der Herr aus den Toten auferstanden. Wie genau sind doch die Vorbilder des Alten Testaments!
10. Nun wollen wir uns den Einzelheiten der Vorschriften für diesen Tag und ihrer Bedeutung zuwenden. Wem sollte die Garbe gebracht werden? (3. Mose 23,10)
11. Was sollte damit geschehen? (3. Mose 23,11)
Ein Opfer weben heisst, das Opfer auf den Händen haltend vor Gott hin- und herbewegen, um so auszudrücken, dass das Dargebrachte Ihm gehört, auch wenn es nicht auf dem Altar in Rauch aufgeht. Das Wort (tenupha = weben, schwingen) geht auf die Hin- und Herbewegung des Weberschiffchens zurück.
Wenn die Schrift in Bezug auf die Auferstehung Ihn den Erstgeborenen nennt, so hat Gott Ihm auch hierin den Vorrang verliehen. Dürfen wir Ihn nicht auch in dieser Herrlichkeit anbetend vor den Vater bringen? Ihn, der von sich selbst sagt: «Und ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und des Hades» (Offenbarung 1,18). In einem Lied heisst es: «Jesus lebt, er hat gesiegt, wer kann seinen Ruhm verkünden?»
12. Das Weben der Erstlingsgarbe geschah zum Wohlgefallen des Volkes. Welche Segnung ist für uns mit der Auferstehung Christi verbunden? (Römer 4,25)
13. Was musste neben der Garbe an diesem Tag Gott auch noch dargebracht werden? (3. Mose 23,12.13)
14. Das einjährige Lamm wurde als Brandopfer (siehe 3. Mose 1) dargebracht. Das Brandopfer wurde ganz Gott geopfert, war ganz für ihn, zum lieblichen Geruch. Der Opfernde und der Priester bekamen nichts davon. Es zeigt uns, was das Opfer Jesu für Gott bedeutete. Er konnte sein ganzes Wohlgefallen am Gehorsam und an der Hingabe seines Sohnes bis in den Tod finden (Epheser 5,2). Vergleichen Sie dazu Psalm 14,2.3 mit Matthäus 17,5.
15. Bei den vom Gesetz vorgeschriebenen Brandopfern mussten stets auch ein Speisopfer und ein Trankopfer gebracht werden (siehe 4. Mose 28). So auch hier. Das Speisopfer bestand aus Feinmehl, Öl und Weihrauch (3. Mose 2,1).
- Feinmehl ist ein Produkt der Erde und stellt bildlich dar, dass Jesus wahrer Mensch war.
- Das Öl ist ein Bild des Heiligen Geistes, von dem er gezeugt wurde und der auf ihn kam, ohne dass er zuvor Sünden bekennen musste (Matthäus 3,16). Er ist Gott und Mensch.
- Weihrauch zeigt das vollkommene Wohlgefallen, das Gott an seinen Sohn, am Menschen Jesus Christus fand (z.B. Matthäus 3,17; 12,8; 17,5).
Das Speisopfer zeigt uns im Bild seine Heiligkeit und seinen Wandel als vollkommener, sündloser Mensch.
16. Das Trankopfer bestand aus Wein. Welche bildhafte Bedeutung hat Wein? (Richter 9,13; Psalm 104,15)
Der Herr Jesus hat Gott nicht gezwungenermassen gedient, sondern mit Freude. Es war seine Speise, den Willen des Vaters zu tun (Johannes 4,34).
17. Die letzte Anweisung für diesen Tag der Darbringung der Garbe der Erstlinge zeigt, dass Gott nicht nur seinen Teil beansprucht, sondern dass er auch zuerst seinen Teil haben muss. Was durften die Israeliten vor der Darbringung der Garbe nicht tun? (3. Mose 23,14)
Gemeint ist hier Brot, das aus Getreide der neuen Ernte gebacken war, ebenso die Körner und das Gartenkorn der neuen Ernte. Das Gartenkorn wuchs im Garten, direkt vor dem Haus. Wie gross war die Versuchung, davon schon mal etwas zu nehmen! Aber nein, Gott gehörte das erste Teil. Spricht das nicht zu unseren Herzen?
18. Welche schwere Sünde der Söhne Elis wird in 1. Samuel 2,15.16 beschrieben?
Im Buch Maleachi musste Gott seinem Volk vorwerfen, dass sie minderwertige Opfer brachten. Das Beste behielten sie für sich. Wie ist das bei uns?
Diese ganze Verordnung sollte eine ewige Satzung sein. 25 Mal spricht Gott im Gesetz von einer ewigen Satzung, 4 Mal allein in 3. Mose 23.
Wir stehen nicht unter Gesetz, aber die Gebote des Herrn für uns haben auch eine andauernde Gültigkeit. Wie viele glauben sich über seine Gebote hinwegsetzen zu können, indem sie sagen, dass diese Gebote zeit- und kulturgebunden seien. In unseren Tagen werden vor allem Gebote missachtet, die der Herr der gläubigen Frau gegeben hat. Wollen wir das Wort des Herrn bewahren?
Die Darbringung der Erstlingsgarbe war vor allem ein Ausdruck der Dankbarkeit für den Segen den Gott mit der neuen Ernte schenkte. Wollen auch wir unserem Gott und Vater immer wieder für alles danken, was er uns geschenkt hat in Ihm, dem gestorbenen, auferstandenen und verherrlichten Herrn.
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