6. Das Fest der Wochen

Die ersten drei Feste fanden innerhalb von 8 – 9 Tagen im ersten Monat statt. Das vierte Fest folgte in einem gewissen zeitlichen Abstand.

1. Wie viele Tage nach der Darbringung der Erstlingsgarbe fand dieses Fest statt? (3. Mose 23,15.16)

2. An welchem Wochentag wurde das Fest der Wochen begangen? (3. Mose 23,16)

Der Name «Wochenfest» (4. Mose 28,26) oder «Fest der Wochen» (2. Mose 34,22) leitet sich vom zeitlichen Abstand von sieben Wochen vom Fest der Darbringung der Erstlingsgarbe ab.

3. Das Wort «Pfingsten» wurde vom griechischen Ausdruck «pentekoste» (der fünfzigste) in die deutsche Sprache übernommen. Wenn wir an das Pfingstfest denken, von dem wir in Apostelgeschichte 2,1-4 lesen

  1. Wovon ist dann dieser jüdische Festtag ein Vorausbild? ______________________________
  2. Und was geschah bei seiner Erfüllung? ______________________________

Den drei jüdischen Festtagen:

  • Passah
  • Darbringung der Erstlingsgarbe
  • Darbringung der Webebrote

entsprechen die in weiten Teilen der Christenheit begangenen Feiertage:

  • Karfreitag
  • Ostersonntag
  • Pfingstsonntag

Wir wollen aber lieber an die wunderbare Erfüllung dieser drei jüdischen Vorbilder denken: Den Tod des Herrn, die Auferstehung des Herrn und das Kommen des Heiligen Geistes. Welch gewaltige Ereignisse sind dies! Wie wunderbar aber auch, dass Gott dies schon lange vorher in den jüdischen Festtagen wie in einem Schatten dargestellt hat!

4. Was musste an diesem Tag dargebracht werden? (3. Mose 23,17)

Das Feinmehl, aus dem die Brote zubereitet wurden, war aus Weizen der neuen Ernte gemahlen worden. Auch hier handelt es sich also um ein Erntedankfest.

5. Was stellen die beiden Webebrote dar, wenn man bedenkt, dass am Tag der Erfüllung dieses Vorbildes der Heilige Geist auf die Erde kam? (Johannes 12,24; 1. Korinther 12,13; 1. Korinther 10,17)

6. Warum waren es zwei Brote? (1. Korinther 12,13; Epheser 2,14-16)

Wenn es auch zwei Brote waren, so bildeten sie doch ein Speisopfer (3. Mose 23,16), so wie es nicht eine Versammlung der Juden und eine der Heiden gibt, sondern nur eine Versammlung, bestehend aus Juden und Heiden.

7. Weil die Webebrote, wie oben schon erwähnt, aus Weizenmehl der neuen Ernte zubereitet waren, wird es ein neues Speisopfer genannt. Was bedeutet der Ausdruck «neu» im Zusammenhang mit Epheser 2,15?

Die Versammlung Gottes ist nicht eine Fortführung Israels unter veränderten Bedingungen, sondern eine völlig neue Schöpfung.

8. Woher sollten die Webebrote gebracht werden? (3. Mose 23,17)

Nun, wenn aus allen Wohnungen Webebrote gebracht worden wären, so wäre dies eine sehr grosse Menge gewesen, aber der Priester webte doch nur zwei Brote. Aber vielleicht spricht der Ausdruck «aus den Wohnungen» von den Häusern der Gläubigen (Apostelgeschichte 16,15.34; 18,8; 1. Korinther 1,16 und andere Stellen). Auch beim Passah war es ja ein Lamm für ein Haus. Gott will immer das ganze Haus erretten.

9. Welche Mehlmenge sollte für jedes Brot verwendet werden? (3. Mose 23,17)

«Zwei» ist die Zahl des vollständigen und ausreichenden Zeugnisses (5. Mose 17,6; Matthäus 18,16; Johannes 8,17; 2. Korinther 13,1). Die Versammlung ist jetzt das Zeugnis der Wahrheit Gottes auf der Erde (1. Timotheus 3,15).

10. Nun kommt eine Aussage, die uns bei einem Speisopfer vielleicht überrascht. Wie sollten die Brote gebacken werden? (3. Mose 23,17)

11. Wovon ist Sauerteig ein Bild (siehe Lektion 5)?

Aber wenn wir daran denken, dass dieses Speisopfer nicht ein Bild vom Herrn Jesus ist – das könnte niemals sein, denn Sünde ist nicht in Ihm – sondern von der Versammlung, so verstehen wir, warum diese Brote mit Sauerteig bereitet wurden.

12. Wenn in Ihm keine Sünde ist, was sagt dann Gottes Wort von uns? (1. Johannes 1,8)

13. Aber wenn die Brote gebacken sind, ist die Wirkung des Sauerteigs zum Stillstand gekommen. Wovon spricht dies in bildhafter Weise? (Römer 6,2.10.11)

Müssen wir uns nicht immer wieder wundern, wie genau diese Bilder im Alten Testament sind: zwei Brote – von zwei Zehntel Feinmehl – gesäuert – gebacken? Und nun die neutestamentliche Bedeutung: Die Versammlung setzt sich zusammen aus Judenchristen und Heidenchristen – das Zeugnis der Wahrheit in dieser Welt – bestehend aus Menschen, in denen noch die Sünde ist – die sich aber der Sünde für tot halten.

14. Diese Brote werden Erstlinge genannt. Im Neuen Testament schreibt Jakobus von einer gewissen Erstlingsfrucht seiner Geschöpfe. Was meint er damit? (Jakobus 1,18)

15. Welchen besonderen Namen erhält die Versammlung deshalb in Hebräer 12,23?

16. Paulus sagt in Römer 8,23, dass wir die Erstlinge des Geistes haben. Was bedeutet das?

17. Diese Erstlingsbrote waren für den HERRN. Wem gehört die Versammlung?

  1. Nach Matthäus 16,18: ______________________________
  2. Nach Apostelgeschichte 20,28: ______________________________

18. Zusätzlich zu den Webebroten mussten Brandopfer dargebracht werden. Was für Tiere wurden geopfert und wie viele? (3. Mose 23,18)

  1. ______________________________
  2. ______________________________

Es sind also insgesamt 10 Brandopfer. Die Zahl 10 spricht von der Verantwortung des Menschen gegenüber Gott (10 Gebote). Der Herr Jesus hat dieser Verantwortung ganz und gar entsprochen. Er hat auf dem Kreuz Gott völlig verherrlicht. Im Wert dieses vollkommenen Opfers steht die Versammlung vor Gott!

19. Wodurch hat Gott sich die Versammlung erworben? (Apostelgeschichte 20,28)

20. Welche Opfer wurden neben den Brandopfern noch gebracht? (3. Mose 23,19)

  1. ______________________________
  2. ______________________________

Der Ziegenbock ist das typische Sündopfer (vgl. 3. Mose 4,23; 9,3; 16,5; 4 Mose 7 und viele weitere Stellen). Die Versammlung Gottes besteht aus solchen, die einst verlorene Sünder waren, und für diese musste der Herr Jesus auch das Sündopfer stellen.

21. Es wurde nur ein Ziegenbock dargebracht. Was lesen wir in Hebräer 10,14?

22. Es wurden zwei Lämmer als Friedensopfer dargebracht. In Frage 10 haben wir gesehen, dass zwei die Zahl des vollständigen und ausreichenden Zeugnisses ist.

  1. Wodurch haben wir Frieden mit Gott? (Römer 5,1; Kolosser 1,20.21) ______________________________
  2. Aber nicht nur der Friede mit Gott beruht auf dem Opfer des Herrn Jesus, sondern auch welcher Friede? (Epheser 2,13-17) ______________________________

23. Der Priester musste die beiden Lämmer sowie die Brote vor dem HERRN weben. (3. Mose 23,20a)

  1. Was tat der Priester dabei? ______________________________
  2. Wozu diente das? ______________________________

24. Das Gewebte ist dem HERRN heilig für den Priester. Was bedeutet das? (3. Mose 23,20b)

Vom normalen Friedensopfer bekam der Priester den rechten Schenkel und die Brust, von diesem aber alles, bis auf das Fett, das grundsätzlich Gott gehörte.

Auch für uns darf Christus als Friedensopfer geistliche Speise sein. Aber zuvor sollten wir es vor Gott in Anbetung «weben».

25. Das Fest der Wochen ist das zweite Fest nach dem Fest der ungesäuerten Brote, zu dem jeder männliche Israelit vor dem HERRN erscheinen musste (5. Mose 16,16). Was war folgerichtig auch an diesem Tag untersagt? (3. Mose 23,21)

26. Und eine heilige Versammlung sollte ausgerufen werden. Gott wollte sein Volk um sich versammeln. Was durften sie tun? (5. Mose 16,10)

Kommen wir auch so vor unseren Gott und Vater?

27. Welchen Charakter trug dieses Fest? (5. Mose 16 14)

Haben wir noch Zusammenkünfte, die von Freude gekennzeichnet sind?

28. Nun kommt eine Verordnung, die man wohl nicht im Zusammenhang mit der Beschreibung der Feste des HERRN erwartet hätte. Welche? (3. Mose 23,22)

Wir finden dieses Gebot noch in 3. Mose 19,9.10 und sehen im Buch Ruth dessen praktische Verwirklichung.

29. Aber was soll die Verordnung im Zusammenhang der Feste? Eine erste Antwort finden wir vielleicht im Vergleich von 5. Mose 16,10 und 3. Mose 23,22 mit Hebräer 13,15.16

Aber dieses Gebot zugunsten der Armen hat wohl auch eine prophetische Bedeutung. Wenn wir uns daran erinnern, dass das Fest der Wochen prophetisch auf den Tag der Pfingsten hinweist, als aus dem Überrest damaliger Tage die Versammlung gebildet wurde, so sind die Gläubigen der damaligen Tage vorgebildet im schon geernteten Getreide, aus dem auch die Webebrote bereitet worden sind. Das, was auf dem Feld stehen geblieben ist, stellt den gläubigen Überrest künftiger Tage dar, der ins tausendjährige Reich eingehen wird.

Wenn das die richtige prophetische Deutung ist, wovon ich überzeugt bin, wollen dann nicht auch wir mit dem Apostel Paulus ausrufen:

O Tiefe des Reichtums, sowohl der Weisheit als auch der Erkenntnis Gottes!
Wie unerforschlich sind seine Gerichte und unergründlich seine Wege!
Denn wer hat den Sinn des Herrn erkannt, oder wer ist sein Mitberater gewesen?
Oder wer hat ihm zuvor gegeben, und es wird ihm vergolten werden?
Denn von ihm und durch ihn und für ihn sind alle Dinge;
ihm sei die Herrlichkeit in Ewigkeit!
Amen.
Römer 11,33-36

Downloads

Hier können Sie die Lektion als PDF-For­mu­lar herunterladen, aus­fül­len und zur Korrektur ein­sen­den.

Hier können Sie die Lektion als PDF herunterladen und aus­dru­cken.

Nach oben scrollen