In diesem Bibelkurs wollen wir uns mit ganz besonderen Worten des Herrn Jesus im Johannesevangelium beschäftigen. Wir wollen sie gleich einmal vorstellen:
- Johannes 6,35: «Jesus sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nicht hungern, und wer an mich glaubt, wird niemals dürsten.»
- Johannes 6,41: «Da murrten die Juden über ihn, weil er sagte: Ich bin das Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist.»
- Johannes 6,48: «Ich bin das Brot des Lebens.»
- Johannes 6,51: «Ich bin das lebendige Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist; wenn jemand von diesem Brot isst, wird er leben in Ewigkeit. Das Brot aber, das ich geben werde, ist mein Fleisch, das ich geben werde für das Leben der Welt.»
- Johannes 8,12: «Wiederum nun redete Jesus zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben.»
- Johannes 10,7: «Jesus sprach nun wiederum zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ich bin die Tür der Schafe.»
- Johannes 10,9: «Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich eingeht, so wird er errettet werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden.»
- Johannes 10,11: «Ich bin der gute Hirte; der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe.»
- Johannes 10,14: «Ich bin der gute Hirte; und ich kenne die Meinen und bin gekannt von den Meinen.»
- Johannes 11,25: «Jesus sprach zu Martha: Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt.»
- Johannes 14,6: «Jesus spricht zu Thomas: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.»
- Johannes 15,1: «Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Weingärtner.»
- Johannes 15,5: «Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, dieser bringt viel Frucht, denn ausser mir könnt ihr nichts tun.»
- Johannes 18,5: «Jesus spricht zu ihnen: Ich bin es.»
Im Johannesevangelium wird uns der Herr Jesus vor allem als der Sohn Gottes vorgestellt, der selbst Gott ist. Dies zeigt uns schon der erste Vers in diesem Evangelium ganz deutlich: «Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott.»
«Ich bin»
Gott der HERR hat sich den Menschen in verschiedener Weise offenbart. Von Adam bis zu Abraham tat Er sich als Elohim, das heisst, als Gott der Schöpfer, kund. Abraham offenbarte Er sich als EI Schaddai, das heisst, als Gott der Allmächtige. Mose gegenüber nannte Er sich der «Ich bin» (JHVH oder JHWH, Jehova oder Jahwe – wird meist mit «HERR» wiedergegeben, siehe Beilage «Der Name ‹Jehova› oder ‹Jahwe›»).
Als Gott Mose im brennenden Dornbusch erschien, um ihn zur Befreiung seines Volkes nach Ägypten zu senden, sagte dieser zu Gott: «Siehe, wenn ich zu den Kindern Israel komme und zu ihnen spreche: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt, und sie zu mir sagen werden: Was ist sein Name?, was soll ich zu ihnen sagen? Da sprach Gott zu Mose: Ich bin, der ich bin. Und er sprach: So sollst du zu den Kindern Israel sagen: «Ich bin» hat mich zu euch gesandt … Das ist mein Name auf ewig, und das ist mein Gedächtnis von Geschlecht zu Geschlecht» (2. Mose 3,13-15).
Nun ist «in der Fülle der Zeit» (Galater 4,4) der Sohn Gottes gekommen, und dieser ist «Gott, offenbart im Fleisch» (1. Timotheus 3,16), der «Emmanuel, was übersetzt ist: Gott mit uns» (Matthäus 1,23). Ja, das Wort, das im Anfang war, das bei Gott war und das Gott war (Johannes 1,1), «wurde Fleisch und wohnte unter uns … voller Gnade und Wahrheit» (Johannes 1,14). Jesus, der in die Welt kam, «um sein Leben zu geben als Lösegeld für viele» (Markus 10,45), war der «Ich bin». Er, und Er allein ist es, der auf die Frage: «Wer bist du?» antworten konnte: «Durchaus das, was ich auch zu euch rede» (Johannes 8,25). Dieser Ausspruch des Herrn bestätigt das Wort aus Römer 3,4, wo wir lesen: «Gott aber sei wahrhaftig, jeder Mensch aber Lügner».
Der Herr Jesus rief seinen Feinden, die gekommen waren, um Ihn gefangen zu nehmen, zweimal zu: «Ich bin es!» Und dieses Wort warf sie zu Boden.
Im Evangelium Johannes finden wir die Worte «Ich bin» mehrmals in Verbindung mit verschiedenen Aussagen, die uns in diesem Kurs beschäftigen werden.
Und Er, «der über allem ist, Gott, gepriesen in Ewigkeit» (Römer 9,5), sagt in der Offenbarung von sich selbst: «Ich bin die Wurzel und das Geschlecht Davids».
Und schliesslich kündigt sich der Herr seiner Versammlung oder Gemeinde, seiner teuer erkauften Braut, mit den herrlichen, ermunternden Worten an: «Ich bin der glänzende Morgenstern!» (Offenbarung 22,16).
Wenn wir uns jetzt mit den «Ich bin»-Worten des Herrn Jesus in 10 Lektionen beschäftigen dürfen, dann möchten sich unsere Herzen tief vor dem neigen, dessen Grösse wir nicht erfassen können. Es ist nur zu wünschen, dass wir an diesem Bibelkurs mit der Gesinnung eines Johannes des Täufers teilnehmen, der gesagt hat: «Er muss wachsen, ich aber abnehmen» (Johannes 3,30). Möchte Er unsere Herzen immer mehr ausfüllen!
Sicher könnte man die «Ich bin»-Worte nach verschiedenen Gesichtspunkten ordnen, aber wir wollen sie einfach in der Reihenfolge, wie das Johannesevangelium sie vorstellt, näher betrachten. Manche dieser Worte haben auch sich überschneidende Inhalte, wie z.B. «Ich bin das lebendige Brot» und «Ich bin das Leben». Das wird zu gewissen Wiederholungen führen, aber das schadet nichts; umso besser prägen sich uns dann diese Wahrheiten ein. Jede Lektion wird uns eine besondere Herrlichkeit des Herrn Jesus vorstellen. Wir dürfen sie eine nach der anderen betrachten. Das ist ja die Art und Weise, wie wir – solange wir hier auf der Erde sind – erkennen können, nämlich «stückweise» (1. Korinther 13,12). Einmal werden wir erkennen, wie wir erkannt worden sind. Was wird das sein!
Möge dieser Kurs zu unserem Wachstum in der Erkenntnis des Sohnes Gottes beitragen, und bewirken, dass vermehrt Anbetung aus unseren Herzen zu Ihm emporsteigt!
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Beilage
Der Name «Jehova» oder «Jahwe»
Im Alten Testament findet sich der Name «Herr» («Jahwe», «Jehova») annähernd 7000-mal. «Herr» ist somit die mit Abstand häufigste Bezeichnung Gottes in der Bibel. Möglicherweise ist «Jahwe» die korrekte Aussprache. Doch dies tut aus zwei Gründen nichts zur Sache.