Eine Tür ist der Zugang zu einem Raum. Im Allgemeinen kann man nur durch die Tür den Raum betreten. Eine Tür kann offen oder verschlossen sein. Diese Gedanken finden wir, auf das Geistliche bezogen, auch in Gottes Wort.
1. Wie viele Türen hatte die Arche? (1. Mose 6,16)
2. Wer ging durch die Tür in die Arche? (1. Mose 7,13-15)
3. Was tat Gott, nachdem diese alle in der Arche waren? (1. Mose 7,16)
4. Was geschieht gemäss 1. Mose 7,23 mit den Menschen und Tieren
- ausserhalb der Arche?
- innerhalb der Arche?
Schon hier wird uns deutlich gezeigt, dass man durch die Tür eingehen muss, wenn man errettet werden will, bevor es zu spät ist.
Nun wenden wir uns zu Johannes 10. Wir lesen zunächst die Verse 1-6. Sie enthalten ein Gleichnis. Wir finden darin eine Tür, einen Schafhof, einen Türhüter, einen Hirten sowie Diebe, Räuber und Fremde.
Die Tür, die in diesem Gleichnis erwähnt wird, ist die Tür, durch die der Herr Jesus selbst eingegangen ist. Hier ist Jesus nicht die Tür, sondern gelangt als der wahre Hirte durch diese Tür in den Hof der Schafe. Die Tür symbolisiert den rechtmässigen Weg, auf dem Er zu seinem irdischen Volk gekommen war: Er kam in völliger Übereinstimmung mit den auf den kommenden Messias hinweisenden alttestamentlichen Prophezeiungen.
Johannes der Täufer war der Türhüter, der als Prophet im Auftrag Gottes auf Ihn als den Christus und das Lamm Gottes hinwies. Alle, die nicht durch die vorgeschriebene Tür in den Schafhof gelangt waren, waren Diebe und Räuber. Diebe und Räuber nehmen das, was ihnen nicht gehört. Es sind Leute, die die Menschen von Gott wegziehen (Apostelgeschichte 5,36.37; 20,30).
Ein Schafhof ist von einer Mauer oder einem Zaun eingefasst. Damit ist der Hof ein treffendes Bild des religiösen jüdischen Systems. Der Zaun war das mosaische Gesetz, das die Juden von den übrigen Völkern absonderte (vgl. Apostelgeschichte 10,28).
Was tut Jesus als Hirte im Hof der Schafe? Kommt Er, um das Judentum zu verbessern? Nein, Er ruft seine eigenen Schafe heraus. Das Judentum ist nicht mehr der Ort, wo die wahren jüdischen Schafe bleiben können. Bereits im 8. Kapitel des Johannes-Evangeliums sehen wir, wie die religiösen Führer das Wort des Herrn ablehnen, und in Kapitel 9 wollen sie sein Werk (die Heilung des Blindgeborenen) nicht anerkennen. Jetzt hat Er nichts mehr mit ihnen zu tun. Er ruft seine eigenen Schafe mit Namen, führt sie hinaus und geht vor ihnen her. Eine neue Zeitperiode beginnt, die des Christentums.
5. Was ist mit der Tür in Johannes 10,1 gemeint?
6. Wer allein hat den Hof durch diese rechtmässige Tür betreten?
7. Was ist der Hof der Schafe?
8. Wie werden die Menschen genannt, die auf einem anderen Weg in den Hof gelangt sind?
9. Was tun die Diebe und Räuber?
10. Woran erkennen die Schafe ihren Hirten? (Johannes 10,3)
11. Ist es ratsam, auf andere Stimmen als auf die des guten Hirten zu hören?
Wir lesen nun die Verse 7-18.
Da finden wir eine zweite Tür, die der Herr Jesus selbst ist (Verse 7 und 9). Er ist in zweierlei Hinsicht die Tür:
- In den Versen 3 und 4 werden die wahren jüdischen Schafe durch Ihn aus dem Hof (dem jüdischen religiösen System) herausgeführt.
- In Vers 9 ist Er die Tür, durch die man eingehen muss, um gerettet zu werden.
Wer durch diese Tür geht, tritt in die Segnungen des Christentums ein. «Durch ihn haben wir beide (Juden und Nationen) den Zugang durch einen Geist zu dem Vater» (Epheser 2,18). Wer im persönlichen Glauben zum Herrn Jesus kommt, findet bei Ihm nicht nur das ewige Heil, sondern auch wahre christliche Freiheit (ein- und ausgehen), die das Gesetz nicht geben konnte. (Galater 5,1.13), und Weide. Der wahre Hirte führt seine Schafe zu einem Überfluss geistlicher Nahrung. Im Gegensatz dazu ist der jüdische Schafhof nur ein Gefängnis, das die Schafe zwar vor den wilden Tieren schützt, worin es aber weder Weide noch Freiheit gibt.
12. Was bedeutet das Hinausgehen aus dem Schafhof?
13. Der Herr Jesus ist nicht nur die Tür, durch die seine Schafe das jüdische System verlassen. Er ist auch der Hirte, der auf diesem Weg seinen Schafen vorangeht. Was zeichnet Ihn als den guten Hirten besonders aus? (Johannes 10,11)
14. Was taten die Pharisäer mit dem geheilten Blinden, nachdem er seinen Retter verteidigt hatte? (Johannes 9,34)
15. Nun war der jetzt Sehende genauso «draussen» wie schon vorher sein Heiland. Was lesen wir von ihm in Johannes 9,38b?
16. Den an Jesus Glaubenden aus den Juden fiel das Hinausgehen aus dem jüdischen religiösen Lager sehr schwer. Was mag wohl der Hauptgrund gewesen sein? (Apostelgeschichte 21,20; vgl. auch Apostelgeschichte 10,9-16 und Galater 2,11-14)
17. Wozu mussten die Hebräer, die an den Herrn Jesus glaubten, aber noch am jüdischen System festhielten, aufgefordert werden? (Hebräer 13,13)
Aber der Herr Jesus ist nicht nur die Tür, die aus etwas hinausführt, sondern auch die Tür, die in etwas hineinführt.
18. Was empfängt der, der durch diese Tür eingeht? (Johannes 10,9)
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Wenn man durch diese Tür eingegangen ist, hat man unter anderem das Vorrecht, «ein- und ausgehen» zu dürfen. Das Ein- und Ausgehen bedeutet nicht etwa ein andauerndes Wechseln zwischen Christentum und Judentum. Das wäre absurd! Wir finden hier eine schöne Darstellung der christlichen Freiheit. Der gläubige Christ wird nicht durch gesetzliche Zäune und Mauern bewahrt, sondern indem er auf die Stimme des guten Hirten hört. Im Christentum gibt es keine Mauern und Zäune, sondern einen Mittelpunkt: Jesus Christus, den Sohn Gottes!
19. Wer ist es, der uns befreit? (Johannes 8,36)
20. Was wäre ein Missbrauch der Freiheit? (Galater 5,13)
21. Was bewahrt uns vor diesem Missbrauch? (Galater 5,16)
22. Was ist mit «Weide finden» gemeint?
23. Schafe finden die Weide nicht allein. Wer führt sie dahin? (Psalm 23)
Solange man unter Gesetz ist, ist alles trocken und dürr, aber da wo christliche Freiheit in der Nachfolge des Herrn Jesus verwirklicht wird, da wird man grüne Weiden und gute und ausgiebige Nahrung finden.
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Beilage
«Ich bin die Tür der Schafe»
Das Bild der Türe, das der Herr gebraucht, hat eine doppelte Bedeutung. Einerseits hebt es die Tatsache hervor, dass Er durch die Tür in den jüdischen Schafhof eingegangen ist – das heisst auf dem Weg, den Gott Ihm vorgezeichnet hat …